Die Stadt Loulé hat mit großer Besorgnis auf Berichte über eine mögliche Auflösung der regionalen Delegation des Instituts für medizinische Notfallhilfe (INEM) in der Algarve reagiert. Die Maßnahme wird im Rahmen eines derzeit von einer unabhängigen technischen Kommission geprüften Reorganisationsprozesses diskutiert. Nach Auffassung der Kommune würde eine solche Entscheidung die medizinische Notfallversorgung in der Region erheblich schwächen.
Die regionale INEM-Delegation wurde erst im Mai 2024 in Loulé eröffnet. Sie ist das Ergebnis eines Kooperationsprojekts zwischen dem INEM und die Stadt Loulé und wurde konzipiert, um die gesamte Algarve-Region zu bedienen. Ziel war es, Effizienz, Koordination und räumliche Nähe im medizinischen Rettungsdienst nachhaltig zu verbessern.
„Eine Schließung dieser Struktur wäre ein gravierender Rückschritt“, warnt Bürgermeister Telmo Pinto. Die Algarve sei eine Region mit besonderen geografischen, demografischen und saisonalen Anforderungen, die eine starke und dezentrale Notfallstruktur erfordere.
Das Gebäude beherbergt unter anderem ein Ausbildungszentrum, das Zentrum für die Disposition von Notfallpatienten (CODU), regionale Koordinations- und Pflegeeinheiten sowie logistische und operative Einrichtungen. Es ist Teil der Sicherheits- und Zivilschutz-Zitadelle von Loulé und liegt in unmittelbarer Nähe zur Autobahn A22. Vor Ort sind zudem die städtische Feuerwehr, das regionale Kommando für Katastrophenschutz, der kommunale Heliport sowie eine der INEM-Hubschrauberbasen angesiedelt – eine Konzentration, die nach Angaben der Stadt erhebliche operative und strategische Synergien ermöglicht.
Die Gemeinde fordert daher den Erhalt der regionalen INEM-Delegation und appelliert an die Verantwortlichen, „den gesunden Menschenverstand walten zu lassen“. Zugleich verlangt sie die uneingeschränkte Einsatzfähigkeit des in Loulé stationierten Rettungshubschraubers. Dessen wiederkehrende Ausfälle beeinträchtigten die Notfallhilfe und sorgten für zunehmende Verunsicherung in der Bevölkerung.
„Die Algarve braucht den Fortbestand und die volle Funktionsfähigkeit dieser modernen, integrierten Infrastruktur, die mit strategischem Weitblick und institutioneller Zusammenarbeit geschaffen wurde“, betont Bürgermeister Pinto.
Der Bürgermeister hat seine Bedenken bereits gegenüber den zuständigen Stellen geäußert. Jede Lösung, die eine Schließung der regionalen INEM-Delegation beinhalte, bedeute eine Gefährdung der Bevölkerung, die Verschwendung öffentlicher Investitionen und eine nachhaltige Schwächung des regionalen Notfallsystems, so die Stadtverwaltung.

