Die Europäische Union hat dem Pastel de Feijão de Torres Vedras die geschützte geografische Angabe (g.g.A.) verliehen. Laut dem EU-Amtsblatt befindet sich der Antrag derzeit in einer dreimonatigen öffentlichen Konsultationsphase. „Lokales Know-how, gewachsen aus einer langen Tradition uralter Praktiken, ist möglicherweise der Schlüssel zu der besonderen Herstellungsweise des Pastel de Feijão de Torres Vedras, die dieser Süßspeise ihren ausgezeichneten Ruf eingebracht hat“, heißt es im Amtsblatt.
Das Besondere an diesem Gebäck ist seine hauchdünne, knusprige und leicht durchscheinende Hülle – die kein Blätterteig ist – sowie die saftige, schwammige Füllung mit ausgeprägtem Mandelaroma.
„Das Qualitätssiegel schützt die Marke und hilft den Verbrauchern, die Authentizität und Qualität der Süßspeise besser zu erkennen“, erklärt João Esteveira, Präsident des Handels- und Industrieverbands der Westregion (ACIRO), der den Antrag auf Zertifizierung initiiert hat. Der Prozess begann 2013 auf Initiative von ACIRO und der Stadtverwaltung von Torres Vedras im Distrikt Lissabon.
„Die Zertifizierung bringt den Herstellern einen wirtschaftlichen Mehrwert“, fügt Esteveira hinzu. In der Region gibt es rund 30 Produzenten, von denen sich 20 aktiv am Zertifizierungsprozess beteiligen. Jährlich werden schätzungsweise mindestens 1,5 Millionen Bohnentörtchen hergestellt, was der lokalen Wirtschaft Einnahmen von rund einer halben Million Euro einbringt. Mit der offiziellen Anerkennung könnten diese Zahlen weiter steigen, da mehrere Hersteller bereits mit dem Verkauf in Hypermärkten sowie dem Export des Produkts begonnen haben.
Aufgrund der verwendeten Zutaten wird vermutet, dass das Gebäck ursprünglich aus klösterlichen Küchen stammt. Doch im Laufe der Zeit überschritt es die Mauern der Klöster und entwickelte sich zu einer regionalen Spezialität.