Bis Dezember präsentiert das Nationalmuseum für Naturgeschichte und Wissenschaft (Museu Nacional de História Natural e da Ciência) in Lissabon die Fotoausstellung „Algarve | Hotspot der Höhlenbiodiversität“ des National Geographic-Fotografen António Luís Campos.
Im Fokus steht ein einzigartiges Ökosystem, dessen Epizentrum die Gruta de Vale Telheiro im Kreis Loulé bildet. Die Aufnahmen entführen die Betrachter in eine verborgene Welt, in der das Gesetz des Stärkeren herrscht: Furchterregende Pseudoskorpione, flinke Tausendfüßer und winzige Spinnen teilen sich einen lebensfeindlichen Lebensraum, der voller Geheimnisse steckt. Diese oft unsichtbaren Bewohner tragen maßgeblich zum ökologischen Gleichgewicht der gesamten Region bei.
Die wissenschaftliche Bedeutung der Höhle unterstreicht Biologin Ana Sofia Reboleira: Es handle sich um einen globalen Hotspot der Höhlenbiodiversität. Mit über 25 bekannten, ausschließlich hier vorkommenden troglobionten Arten birgt das Ökosystem potenzielle Anwendungen für Zukunftstechnologien in Medizin, Pharmazie, Kosmetik oder Industrie.
Die Ausstellung offenbart somit nicht nur die verborgene Schönheit dieser unterirdischen Welt, sondern auch ihre entscheidende Rolle für die Umwelt und ihr bislang unerforschtes Potenzial für Wissenschaft und Gesellschaft.

