Laut einem neuen Bericht der Europäischen Kommission sind Wohnimmobilien in Portugal etwa 35 % über ihrem realen Wert bewertet. Portugal ist das einzige EU-Land, in dem diese Überbewertung bis 2024 noch deutlich zugenommen hat.
Zwischen 2014 und 2024 sind die Hauspreise in Portugal nominal um mehr als 200 % gestiegen – unter den höchsten Raten in der EU. Inflationsbereinigt betrug der Anstieg über diesen Zeitraum mehr als 50 %, deutlich über dem EU-Durchschnitt.
Als treibende Ursachen nennt die Kommission ein chronisches Angebotsdefizit, das durch sinkende Bautätigkeit, steigende Baukosten und eine geringere Produktivität im Bausektor verschärft wird. Hinzu kommen bürokratische Hürden: Für Baugenehmigungen werden in Portugal unter bestimmten Umständen bis zu 31 Wochen benötigt.
Auch die zunehmende Nutzung kurzer Ferienvermietungen (z. B. Alojamento Local) und die Nachfrage aus dem Ausland belasten den regulären Wohnungsmarkt, da verfügbare Mietwohnungen verknappt werden.
Der Bericht warnt vor sinkender Erschwinglichkeit von Wohnraum – besonders in städtischen Zentren –, und fordert koordinierte Maßnahmen auf EU- und nationaler Ebene, um Angebots- und Nachfrageprobleme anzugehen.

