Die Umweltschutzorganisation Zero kritisiert die für den menschlichen Konsum festgelegten Wassersparmaßnahmen.
„Der Landwirtschaftssektor macht 70 % des Wasserverbrauchs in Portugal aus. Es ist dieser Sektor, auf den wir genau achten und dort Restriktionen anwenden müssen. Nicht unbedingt Restriktionen, sondern Maßnahmen, die die Effizienz steigern können“, so Sara Correia von Zero.
„Zero hat versucht, auf diese Verbräuche aufmerksam zu machen, und wir hören immer wieder von den Landwirten, dass sie sehr effizient seien, dass sie effiziente Bewässerungssysteme haben. Das mag sein. Aber nicht alle Landwirte haben diese Möglichkeiten“, sagt die Expertin. Das Hauptproblem aus Sicht der Organisation liegt hauptsächlich in der Art der angebauten Kulturen, nicht nur in der Algarve, sondern auch in anderen Teilen des Landes. „Im Alentejo und in der Algarve wird eine intensive Landwirtschaft betrieben. Dabei handelt es sich um permanente Kulturen, die das ganze Jahr über Wasser in großen Mengen benötigen. Das ist nicht effizient“, betont sie. „Wir müssen unsere Kulturen an die jeweiligen Klima- und Verfügbarkeitsbedingungen jeder Region anpassen“, argumentiert die Umweltschützerin weiter. Sie fügt hinzu, dass der urbane Sektor „nicht zum Sündenbock“ für Dürren und Wasserknappheit herhalten dürfe.
Die Zitrus- und Avocado-Plantagen in der Algarve, der intensive Oliven- und Mandelanbau im Alentejo sowie die ständige Ausweitung der Bewässerungsperimeter des Alqueva-Stausees sind einige der Probleme, auf die Zero in Bezug auf den übermäßigen Wasserverbrauch hingewiesen hat. „Wenn von Dürre die Rede ist, werden Maßnahmen sehr stark auf den städtischen Sektor beziehungsweise auf den häuslichen Verbraucher bezogen, fast so, als ob die häuslichen Verbraucher für den hohen Wasserkonsum verantwortlich gemacht würden“, erklärt Sara Correia. „Wir betrachten das Problem nicht in dem Maße, wie es erforderlich ist.“