Das Projekt PrOryza zielt darauf ab, die in Portugal angebauten Reissorten widerstandsfähiger zu machen. Durch genetische Veränderungen soll ihre Toleranz gegenüber thermischem Stress erhöht und ihre Produktivität verbessert werden. Portugal ist das europäische Land mit dem höchsten Reisverbrauch – über 18 kg pro Kopf und Jahr, viermal mehr als der EU-Durchschnitt. Doch das Land kann nicht genug Reis produzieren, um die Nachfrage zu decken.
„PrOryza hat das Ziel, diesen Trend umzukehren“, erklärt die Fakultät für Naturwissenschaften der Universität Porto (FCUP). Forscher führen dafür Feldversuche im zentralen Alentejo durch, die in Zusammenarbeit mit einem Produzenten in der Region Montemor-o-Novo entstanden sind. Die Projektleiterin Ana Marta Pereira betont, dass die Produktivität des portugiesischen Reises „vor allem aufgrund des Klimawandels drastisch gesunken ist. Dieser Rückgang hängt mit steigenden Temperaturen und abnehmenden Niederschlägen zusammen, besonders in südlichen Regionen wie dem Alentejo. Bei jedem Anstieg der Temperatur um 1 °C sinkt die Reisproduktivität um 10 %“, erklärt sie.
Im Rahmen des Projekts werden die Forscher kommerziell wichtige Reissorten in Portugal untersuchen, nämlich die portugiesischen Sorten Caravela und Ceres sowie die italienische Sorte Aríete. Ziel sei es, „die Reproduktionsleistung jeder Sorte sowie ihr Verhalten unter den Bedingungen des Klimawandels zu bewerten“, so Pereira. „Wir werden im Labor und auf dem Feld arbeiten, um die Bedingungen zu messen und zu bewerten, denen die Pflanzen ausgesetzt sein werden.“ Der Rückgang der Reisproduktion tritt hauptsächlich in der Reproduktionsphase der Pflanze auf, wenn sie besonders empfindlich auf Hitze reagiert. Im Projekt soll auch ein Bewässerungssystem getestet werden, das zur Anpassung an den Klimawandel beitragen könnte. Außerdem versucht das Forschungsteam, genetische Marker zu identifizieren, die die Hitzetoleranz der Pflanzen während der Fortpflanzungsphase erhöhen könnten.