Die Algarve übertrifft die nationalen Recyclingziele, steht aber vor einer großen Herausforderung: der massiven Saisonalität und dem Druck durch den Tourismus. Das meldet die Sociedade Ponto Verde (SPV), das Unternehmen, das das integrierte System zum Recycling von Verpackungsabfällen in Portugal verwaltet.
Die Region verzeichnete 2024 eine Rücknahmemenge von durchschnittlich 68,1 kg Verpackungen pro Einwohner – und übertrifft damit bereits das für 2025 gesetzte Ziel von 59,2 kg. Auch beim Glasrecycling liegt die Algarve mit 39,2 kg pro Kopf über der Zielmarke.
Doch diese scheinbar exzellenten Zahlen trügen, warnt Ana Trigo Morais, CEO der SPV. Die enormen Touristenzahlen verzerren die Pro-Kopf-Berechnungen und schaffen Disparitäten zum nationalen Durchschnitt. „Die Region muss sicherstellen, dass diese guten Ergebnisse in einen konsistenten Service für Einwohner und Besucher umgesetzt werden“, so Morais. Dafür seien häufigere Abholungen, besser ausgestattete Sammelstellen und innovative Lösungen in touristischen Hotspots nötig.
Die Kommunen der Algarve stehen damit vor einer besonderen Verantwortung. Durch die massive Erhöhung der nationalen Investitionen in das Verpackungsrücknahmesystem (SIGRE) auf € 219 Mio. im Jahr 2025 stehen auch der Region mehr Mittel zur Verfügung. Die SPV pocht darauf, dieses Geld in konkrete Maßnahmen zu stecken: strategisch platzierte Sammelinseln, Haustrennung im städtischen Raum, intelligente Technologien für effizientere Routen und mehr Bürgerbeteiligung. „Es geht darum, Lösungen zu finden, die zur Realität der Algarve passen, Investitionen in echte Wirkung umzumünzen und die Region zu einem Vorbild für Nachhaltigkeit und Lebensqualität zu machen“, fasst Morais zusammen. Der Erfolg sei noch lange nicht nachhaltig gesichert.

