Die Umweltschutzorganisation Zero hat das geplante Genehmigungsverfahren für eine neue Deponiezelle auf der Müllhalde bei Portimão als „illegal und schädlich“ bezeichnet. Vorgesehen ist die Ablagerung von 1,5 Mio. t städtischer Abfälle innerhalb der kommenden zehn Jahre.
In einer Mitteilung kritisieren die Aktivisten die Abfallbewirtschaftung des Betreibers Algar. Zero weist darauf hin, dass rund 40 % der vorgesehenen Abfälle organisch und völlig unbehandelt seien – ein Umstand, der erhebliche ökologische Risiken birgt, etwa durch die Freisetzung von Methan. Im Jahr 2023 seien 77 % der städtischen Abfälle, insgesamt rund 320.000 t, auf Deponien gelandet – größtenteils ohne vorherige Behandlung.
Die Organisation verweist auf das Dekret Nr. 24/2024, das die Ablagerung unbehandelter organischer Abfälle auf Deponien ausdrücklich verbietet, und fordert daher die Einstellung des Projekts. Stattdessen solle eine nachhaltigere Abfallbewirtschaftung umgesetzt werden – einschließlich der Einrichtung mechanisch-biologischer Behandlungsanlagen.
Zero kritisiert außerdem die regionale Entwicklungskommission CCDR Algarve, die das Projekt zur öffentlichen Konsultation freigegeben habe, obwohl dies nicht hätte geschehen dürfen. Die Organisation warnt, dass dadurch Gefahren für Umwelt und Gesundheit zunähmen – darunter Geruchsbelästigungen, Krankheitsüberträger sowie hochgiftiges, schwer behandelbares Sickerwasser und Methanemissionen.
Darüber hinaus steht Algar in nahezu allen Bezirken der Algarve in der Kritik, weil das Unternehmen Vereinbarungen zur getrennten Müllsammlung nicht einhält. Überquellende Sammelinseln seien dabei nicht nur im Sommer, sondern das ganze Jahr über ein häufiges Bild.
Auf Anfrage der regionalen Wochenzeitung Jornal do Algarve wollte sich das Unternehmen nicht zu den Vorwürfen äußern.

