Das Laden eines Elektroautos in Portugals öffentlichem Netz kostet oft so viel wie Tanken, so eine Studie der Católica Lisbon School of Business & Economics. Zudem sind E-Fahrzeuge in Portugal im Vergleich zu anderen Ländern teurer. Dennoch wächst der Markt rasant, mit etwa 42.000 verkauften E-Autos im letzten Jahr, was einem Anstieg von 92 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Ende 2023 waren rund 130.000 E-Autos zugelassen. Im Durchschnitt sind sie 30 % teurer als Diesel- oder Benzinfahrzeuge. Der Durchschnittspreis der zehn günstigsten Elektroautos in Portugal liegt bei etwa € 30.000, verglichen mit € 25.000 in den Niederlanden und € 24.000 in Deutschland. Hinzu kommt, dass im März 2024 die Preise an öffentlichen Ladestationen bis doppelt so hoch wie an privaten Ladestationen waren.
Ein weiteres Problem ist die unzureichende Ladeinfrastruktur: In 101 Gemeinden gibt es keine Schnellladestationen und in 231 Gemeinden fehlen Ultraschnelllader. Der Markt der Ladestationen ist zudem stark konzentriert: 57 % der Stationen werden von nur drei großen Anbietern betrieben und in 32 % der Gemeinden gibt es einen einzigen Betreiber.
Portugal biete zwar Anreize für den Kauf von E-Autos, doch es fehle an Anreizen für den Ausbau und die Wartung der Ladeinfrastruktur. Zusätzliche Maßnahmen wie kostenlose Mautgebühren und priorisierte Fahrspuren für E-Autos könnten den Wandel beschleunigen, so die Studie.
Bis 2036 soll der Anteil der Elektroautos am nationalen Fahrzeugbestand 36 % betragen; bis 2050 ist eine vollständige Umstellung auf Elektroantrieb geplant.