Ende dieses Monats werden die Wasserverbrauchseinschränkungen in der Algarve unter Berücksichtigung des Füllstands der Stauseen zu diesem Zeitpunkt überprüft, gab die Umweltministerin bekannt. Maria da Graça Carvalho räumte ein, dass aufgrund des Sommers keine Lockerungen zu erwarten seien.
António Costas Regierung hatte im Februar aufgrund der Dürre den Alarmzustand in der Algarve ausgerufen. Ende Mai kündigte der aktuelle Premierminister, Luís Montenegro, jedoch eine Lockerung der Beschränkungen für die Landwirtschaft und den städtischen Sektor, einschließlich des Tourismus, an. Die Beschränkungen von 25 % für die Landwirtschaft so-wie von 15 % für den häuslichen Verbrauch und den Tourismusbereich wurden im Juni auf 13 % bzw. 10 % reduziert. Die Umweltministerin sagte, dass sie den Bau einer Entsalzungsanlage als „letzte Lösung“ betrachtet, betonte jedoch die Notwendigkeit, die Algarve für die Zukunft vorzubereiten. Die Prioritäten sollten folgende sein: Wasser sparen, Verluste minimieren, Wasser wiederverwenden, die vorhandenen Infrastrukturen gut nutzen und die bestehende Kapazität erhöhen. „Nur wenn all dies nicht ausreicht, sollten wir auf eine Entsalzungsanlage zurückgreifen“, betonte sie und verwies auf die Umweltauswirkungen solcher Anlagen sowie deren hohe Kosten.
Der Bau einer Entsalzungsanlage nahe Albufeira ist eine der Maßnahmen zur Bekämpfung der Dürre. Sie soll über eine anfängliche Kapazität von 16 hm3 verfügen. Dennoch wird die Anlage stark kritisiert. Kürzlich hat die Plattform PAS (Plataforma Água Sustentável) ein Verfahren bei der Staatsanwaltschaft eingeleitet und die Aufhebung der Umweltverträglichkeitserklärung der Entsalzungsanlage gefordert.