Nachdem die Exzesse in Albufeiras Nachtleben zur Norm wurden, startete das Rathaus eine Aufklärungskampagne über Regeln und Verhaltensweisen. In einer Mitteilung betont die Stadtverwaltung, dass sie an mehreren Fronten arbeitet, um das Verhalten im öffentlichen Raum zu „disziplinieren“, damit „das gute Image von Albufeira wiederhergestellt wird, sowohl zur Zufriedenheit der Einwohner als auch der Touristen“. Der Bürgermeister José Carlos Rolo weist auf das Problem „bestimmter Gruppen“ hin, „das aber nicht verallgemeinert werden kann, da das Verhalten einiger nicht die Identität eines Landes widerspiegelt“.
Auslöser für die Aufklärungskampagne war ein Vorfall mit acht britischen Touristen Ende Juni, die tagsüber nackt durch die Partymeile zogen, wovon Videos im Netz kursierten. Noch dazu kam es am 5. August zu einer Tragödie: Der 19-jährige Francisco Rouxinol starb, nachdem er in der Innenstadt von Albufeira zwei Freundinnen vor einem Überfall schützen wollte.
„Dieser tragische Vorfall ist kein Einzelfall, sondern Teil eines beunruhigenden Musters von Gewalt und Unruhen, das Albufeira kennzeichnet. In den letzten Jahren haben die nächtlichen Konflikte in der Stadt zugenommen, was durch das Fehlen wirksamer Maßnahmen seitens der Behörden noch verstärkt wurde“, so der Journalist Anselmo Soares Curtin im Online-Magazin The Opinion Makers.
Mehrere Maßnahmen sind im Gange, darunter eine Sensibilisierungs-Kampagne mit Postern und Broschüren für Nachtlokale. Zudem werden 70 Videoüberwachungskameras installiert, die Anzahl der Sicherheitskräfte erhöht und die städtische Lärmschutzverordnung überarbeitet. An einigen Stellen, besonders im Küstenbereich, soll die Beleuchtung verbessert werden.
José Carlos Rolo bat auch das britische Konsulat um Hilfe bei der Durchführung von Kampagnen und Aktionen in Albufeira, um „mehr Sicherheit für alle Touristen zu gewährleisten, die auch durch die weit verbreitete Wahrnehmung eines nicht gerade positiven Bildes ihrer Identität gestört werden“.