Forscher identifizieren über 1.200 eingewanderte Arten – mit gravierenden Folgen für Biodiversität, Wirtschaft und Gesundheit.
Die Iberische Halbinsel zählt zu den weltweit am stärksten von biologischen Invasionen betroffenen Regionen. Dies geht aus einer internationalen Studie hervor, an der das Aquatic Research Network (ARNET) beteiligt war. Die Untersuchung identifizierte insgesamt 1.273 eingeschleppte und dort nun etablierte Arten in Portugal, Spanien, Andorra und Gibraltar.
Verteilung und Hotspots
Während in Portugal 616 gebietsfremde Arten registriert wurden, sind es in Spanien sogar 1.034. In den kleineren Gebieten Andorra und Gibraltar wurden jeweils Dutzende invasive Arten nachgewiesen. Besonders betroffen sind Küstenregionen und städtische Gebiete mit hoher Bevölkerungsdichte. Zu den Hotspots zählen die Städte Lissabon und Coimbra in Portugal sowie die Regionen Katalonien und Andalusien in Spanien.
Folgen und Lösungsansätze
Laut Studien-Mitautor Ronaldo Sousa gefährden die invasiven Arten nicht nur die Biodiversität, sondern haben auch erhebliche wirtschaftliche und soziale Auswirkungen – von Ernteverlusten in der Landwirtschaft bis hin zu Gesundheitsrisiken für die Bevölkerung.
Die Studie, veröffentlicht im Fachjournal Diversity and Distributions, fordert verstärkte Maßnahmen, darunter strengere Grenzkontrollen und Handelsüberwachung, Früherkennung neuer Arten mittels innovativer Methoden wie Umwelt-DANN, Nutzung von Bürgerwissenschaft (Citizen Science) und intensivierte länderübergreifende Zusammenarbeit auf der Iberischen Halbinsel.
Hauptwege der Einschleppung sind laut Studie die private Gartenarbeit, Aquarien, Baumschulen und der Haustiermarkt. Unter den identifizierten Arten dominieren Gefäßpflanzen (727 Arten), gefolgt von 228 Insektenarten und verschiedenen wirbellosen Tieren.
Quelle: CNN Portugal

