Ein Team der Universitäten Algarve und Marburg hat mit Hilfe eines Georadars den Standort des Tempels der antiken Römerstadt Ossónoba neben der Kathedrale von Faro bestätigt.
Die Untersuchungen unter dem Pflaster des Largo da Sé im Herzen der Altstadt offenbarten die gut erhaltenen Grundmauern des Tempels aus dem 1. bis 4. Jh. n. Chr. Es handle sich um den wirtschaftlichen, politischen und sozialen Mittelpunkt von Ossónoba, so Prof. Felix Teichner von der Philipps-Universität Marburg. Die nicht-invasive Radar-Technologie ermöglichte eine „Radiographie“ des Untergrunds, ohne Ausgrabungen vorzunehmen.
Neben der Kathedrale fanden auch Prospektionen an anderen Stellen statt, darunter nahe der Fundstelle des berühmten „Mosaiks des Gottes Oceanus“, das im städtischen Museum besichtigt werden kann. Ziel ist es, verborgene Strukturen im urbanen Raum zu kartieren und vor möglicher Zerstörung zu bewahren.
Die Arbeiten sind Teil eines auf Nachhaltigkeit und Wissenstransfer angelegten Kooperationsprojekts beider Universitäten, das bis 2026 läuft und von deutschen und portugiesischen Forschungsfördereinrichtungen finanziert wird. Neben der Ausbildung von Studierenden stehen die gemeinsame Erforschung und Sicherung des kulturellen Erbes der Algarve im Fokus.

