Eine Umfrage der Europäischen Investitionsbank (EIB) zeigt, dass 99 % der Portugiesen Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels unterstützen. Die Ergebnisse wurden am Tag des Beginns der COP29 in Aserbaidschan vorgestellt, wo über neue Klimafinanzierungsziele beraten wurde.
Laut der Umfrage zählen Klimawandelfolgen für die Portugiesen zu den fünf größten Herausforderungen, neben politischer Instabilität, steigenden Lebenshaltungskosten, dem Zugang zu Gesundheitsversorgung, Migration und Arbeitslosigkeit. 99 % der Befragten sehen die Anpassung an den Klimawandel als notwendig an (EU-Durchschnitt 94 %), 66 % betrachten sie sogar als Priorität (EU 50 %); 95 % (EU 86 %) sehen darin eine Chance, Arbeitsplätze zu schaffen und die lokale Wirtschaft zu stärken, und meinen, Maßnahmen seien jetzt erforderlich, um zukünftige Kosten zu senken. Eine in der Fachzeitschrift Nature Climate Change veröffentlichte Studie schätzt, dass die jährlichen Kosten der Klimafolgen bis 2050 etwa € 35,6 Bio. betragen könnten – das Sechsfache der Kosten zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen. Die wirtschaftlichen Verluste durch Klimaschäden in der EU lagen laut der Europäischen Umweltagentur zwischen 2010 und 2020 bereits bei über € 145 Mrd.
In den letzten fünf Jahren waren 86 % der Portugiesen (80 % EU) mindestens einmal von extremem Wetter betroffen: 63 % erlebten Hitzewellen, 48 % Waldbrände und 43 % litten unter Dürre. Zur Klimaanpassung befürworten 52 % die Sensibilisierung der Bevölkerung für extreme Wetterphänomene, 38 % die Kühlung der Städte und 37 % den Ausbau der Infrastruktur. Die Kosten sollen laut 49 % von den Verursachern getragen werden (EU 35 %), während 30 % der Ansicht sind, dass alle gleichermaßen zahlen sollten und 8 % eine höhere Besteuerung für Wohlhabende befürworten. 67 % der Portugiesen (57 % EU) erkennen die Notwendigkeit globaler Anpassungsbemühungen und meinen, dass Portugal mehr tun sollte, um Entwicklungsländer bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu unterstützen.