Portugals Kommunen erleben 2025 ein Rekordjahr: Bis August flossen insgesamt € 2,71 Mrd. an Steuereinnahmen in die kommunalen Kassen – so viel wie seit zehn Jahren nicht mehr. Allein im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Einnahmen um € 507 Mio.
Ein entscheidender Motor dieser Entwicklung ist der Immobilienmarkt. Die Grunderwerbssteuer (Imposto Municipal sobre a Transmissão Onerosa de Imóveis, IMT), die beim Erwerb von Häusern und Wohnungen fällig wird, trägt inzwischen mehr als die Hälfte der Gesamteinnahmen aus Steuern (52,7 %) bei. Zwischen Januar und August sammelten die 308 Bezirke im Schnitt täglich € 11,15 Mio. – genug, um hunderte Schulen, Straßen oder andere Projekte zu finanzieren.
Besonders gefragt ist der Algarve-Markt: Laut der Immobilienkette RE/MAX, stieg die Nachfrage zwischen Januar und August um 30,6 %. Die West-Algarve verzeichnete 56 % der Anfragen, die Ost-Algarve die übrigen 44 %. Portimão führt die Liste der beliebtesten Städte an (20,4 %), gefolgt von Albufeira (18,5 %) und Loulé (13,9 %). Apartments machen 60 % aller Immobilienkäufe aus. Dies, obwohl die Immobilienpreise in der Algarve im September um 8,7 % gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres gestiegen sind. Derzeit kostet der Kauf einer Wohnung in der Region durchschnittlich € 3.819 m2, womit die Algarve weiterhin die zweitteuerste Region Portugals bleibt – nach der Metropolregion Lissabon. Der Boom auf dem Immobilienmarkt erweist sich damit als „Goldesel“ für die Stadtverwaltungen.
Laut einem aktuellen Bericht der EU-Kommission, hat Portugal die am stärksten überbewerteten Wohnimmobilien in Europa, mit Preisen, die etwa 35 % über dem realen Wert liegen.

