Normalerweise bekommt man schnell Hilfe, wenn man die Notrufnummer 112 wählt. Doch momentan befinden sich die Mitarbeitenden des Rettungsdienstes INEM in einem Streik der Überstunden. INEM-Präsident Sérgio Janeiro sagte, dass es nicht gelang, 70 % der Arbeitnehmer dazu zu motivieren, die Mindestleistungen des Rettungsdienstes zu erbringen. „Obwohl wir ein Rundschreiben herausgegeben und mehrere Arbeitnehmer kontaktiert haben, konnten wir mit großem Aufwand nicht sicherstellen, dass die Skala über 70 % eingehalten wurde“, sagte Janeiro gegenüber Journalisten nach einem Treffen mit der Gesundheitsministerin Ana Paula Martins.
Auf die Frage, ob die Arbeiter sich weigerten, die Mindestleistungen zu erbringen, sagte Sérgio Janeiro, dass „diese Situation bewertet und untersucht wird“. „Zuerst wird es ein Ermittlungsverfahren geben und wenn es zu einem Disziplinarverfahren kommt, werden wir selbstverständlich die Verantwortlichkeiten festlegen. Wir werden alle eingegangenen Meldungen und den gesamten Kontext dieser Situation im Detail untersuchen“, sagte er.
Unterlassene Hilfeleistungen seitens INEM waren in den vergangenen Wochen bereits für elf Todesfälle verantwortlich und führten bisher zu sieben Ermittlungsverfahren. Es gibt auch eine laufende Untersuchung durch die Generalinspektion für Gesundheitsaktivitäten (IGAS).
Die angeblichen Verzögerungen bei der Reaktion des 112-Dienstes wurden durch einen einwöchigen Überstundenstreik von Notfalltechnikern vor dem Krankenhausaufenthalt verschärft, die u.a. bessere Gehaltsbedingungen fordern.