Abgrundtiefe Algarve – Ein Algarve-Krimi rund um Burgau
Zwei Jahre hat Monika Arend an ihrem Roman „Abgrundtiefe Algarve“ gearbeitet. Im Juni ist er im Herzsprung-Verlag erschienen – die ideale Sommerlektüre, die den Leser an Orte wie Burgau, Sagres oder Porto de Mós entführt
Text: Anabela Gaspar in ESA 07/24
Die ehemalige Fremdsprachenkorrespondentin veröffentlichte ihren Debütroman „Auszeit in die Liebe“ im Frühjahr 2019. Im Oktober 2020 folgte „Einmal Steinzeit und zurück …“, dessen Schlüsselfiguren sich eine Auszeit in Lagos nehmen – Monika Arends Sehnsuchtsort seit ihrer ersten Algarve-Reise 2010. Vor zwei Jahren küsste die Muse sie in Burgau, daher treffen sich dort die vier Hauptfiguren von „Abgrundtiefe Algarve“. Zudem wollte die Autorin, nachdem sie sich bei ihrem ersten Algarve-Roman hauptsächlich auf Lagos und die Dona Ana Bucht konzentriert hatte dieses Mal einen größeren Teil der Region literarisch abklappern. „Ich nehme die Leser mit zu einigen Herzensorten wie Ferragudo, Burgau und Sagres“, verrät sie und fügt hinzu: „Die Beschreibung der Schauplätze ist, hoffe ich, sehr detailliert und anschaulich und ich kann mir vorstellen, dass auch Leser, die die Orte nicht kennen, sich, wie ich, in die Algarve verlieben.“
Der Hauptschauplatz ist eine Ruine oberhalb des Strandes von Burgau. „Dieses Haus hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Man kann vor dem Haus sitzen und aufs Meer schauen. Dort kamen mir die besten Ideen“, berichtet Monika weiter. Burgau ist seit Langem einer ihrer Lieblingsorte in der Algarve. „Die engen Gassen, der Strand, die Surfer, die kleinen Restaurants – ich entdecke immer wieder neue Details. So auch eines Tages das Wohnhaus von Vitor, einer weiteren Figur des Krimis, neben dem kleinen Lebensmittelgeschäft. Auch in dem Laden gibt es eine Besonderheit: Die Getränke lagern im Keller, der über eine steile Treppe zu erreichen ist. Was für ein perfekter Ort für ein Verbrechen!“, erzählt die Autorin begeistert.
In „Abgrundtiefe Algarve“ begegnen sich vier Deutsche zufällig in der Algarve. Sie stehen alle vor großen Herausforderungen und jeder von ihnen hat etwas erlebt, das ihn nachhaltig geprägt hat. Marcelo und Ingo, die bereits am Anfang des Romans aufeinandertreffen, gehen offen mit ihren Problemen um. Denise und Uta hingegen, die später hinzustoßen, lüften ihre Geheimnisse erst fast am Schluss. Es ist kein herkömmlicher Ermittlerkrimi und auch kein sehr blutrünstiger. „Doch es gibt einige Straftaten und in jedem Kapitel ereignen sich kleinere Unwägbarkeiten und Spannungsmomente. Besonders für Marcelo, den eigentlichen Protagonisten, kommt es schließlich knüppeldick“, so Monika.
Zwei Themen bearbeitet die Autorin im Buch. „Zum einen, welche Gefahren die Steilküste birgt, besonders wenn man nicht auf den Wegen bleibt und die Warnschilder missachtet. Ich habe sehr oft Situationen beobachtet, in denen mir die Haare zu Berge standen, weil die Menschen einfach nur leichtsinnig sind und keinen Respekt vor der Natur haben. Aus dem Prolog kann man erahnen, wie schnell ein Unfall passieren kann. Das wird aber erst ganz am Schluss aufgelöst“, so die Autorin. Zum anderen möchte sie aufzeigen, wie schwierig es sein kann, in einem fremden Land beruflich Fuß zu fassen. „Marcelos Geschichte zeigt ganz klar, dass Urlauber erwünscht sind, aber Fremde nicht unbedingt auf Dauer bleiben sollten, besonders wenn man sich, wie er, wie ein Elefant im Porzellanladen benimmt. Marcelo hat zwar den Vorteil, dass seine Wurzeln in Portugal liegen, aber er merkt schnell, dass er nicht von allen mit offenen Armen empfangen wird“, erklärt Monika.
Abgrundtiefe Algarve
von Monika Arend
Papierfresserchens
MTM-Verlag – Herzsprung-Verlag
Taschenbuch
214 Seiten
ISBN: 978-3-96074-835-9
€ 12,90
monika-arend.de
(nicht bei ESA erhältlich)