Pampasgras, das in öffentlichen und privaten Bereichen entlang der Küste unkontrolliert wächst, stellt eine zunehmende Gesundheitsgefahr dar. Die Pflanze kann bei vielen Menschen Allergien auslösen und bei Hautkontakt zu Verletzungen führen, warnen Forscher. Biologin Hélia Marchante, Professorin an der Agrar-Hochschule Coimbra (ESAC), betont, dass Pampasgras aufgrund seiner schnellen Verbreitung im ganzen Land zu einer unkontrollierbaren Bedrohung und einem Problem für die öffentliche Gesundheit geworden ist.
Die Pflanze, die wissenschaftlich Cortaderia selloana heißt, stammt aus den Pampas, den südamerikanischen Ebenen, die sich von Südbrasilien bis nach Uruguay und Argentinien erstrecken. Sie blüht und setzt ihre Samen in der Nordhalbkugel vom Hochsommer bis zum Frühherbst frei. „Wir stehen vor einem Problem der öffentlichen Gesundheit“, so die Biologin. Der wissenschaftlichen Gemeinschaft sei „bereits klar“, dass die Pflanze Allergien auslösen kann. Darüber hinaus verursachen ihre dünnen, langen Blätter aufgrund ihrer scharfen Kanten Verletzungen an Händen und Fingern, daher der Name „Cortaderia“.
Um das Pampasgras, das bis zu vier Meter hoch werden kann, auszurotten, müssen schwere Maschinen verwendet werden, die die Pflanze samt Wurzel entfernen. In einigen Regionen gibt es bereits Kampagnen, die die Bevölkerung auf die Gefahren dieser invasiven, exotischen Art aufmerksam machen. Der Anbau, die Zucht, der Handel sowie die Einführung und Wiederansiedlung der Pflanze sind seit 2019 gemäß nationalem Recht verboten. Dennoch breitet sich das Pampasgras entlang Straßenränder, Bahnstrecken und auf landwirtschaftlichen Flächen unkontrolliert aus. Häufig wird es auch zur Verschönerung öffentlicher und privater Gärten verwendet.