Die invasive Makroalge Rugulopterix okamurae, erstmals 2021 an der Küste der Algarve entdeckt, stellt eine zunehmende Belastung für Umwelt, Tourismus und die lokale Wirtschaft dar. Dies war das zentrale Thema einer Konferenz in Lagos.
Die Alge, ursprünglich aus Japan und Südkorea, breitet sich rasant entlang der Küste aus und sammelt sich an den Stränden an, insbesondere nach starken Strömungen und bei hohen Wassertemperaturen. In Lagos wurden in den letzten vier Jahren € 348.000 für die Entfernung der Algen ausgegeben. Stadtrat Luís Bandarra forderte die Einrichtung eines staatlichen Unterstützungsfonds, um die Gemeinden finanziell zu entlasten.
Rui Santos vom Zentrum für Meereswissenschaften der Uni Algarve (CCMAR) schlug Investitionen in die Forschung vor, um die Verbreitung der Art besser kartieren und vorhersagen zu können, was frühzeitige Eingriffe ermöglichen würde. Er betonte auch das Potenzial von Bioraffinerien, die Algen in wirtschaftlich nützliche Produkte wie Dünger, Tierfutter oder Textilfasern umwandeln könnten. Auch die Zusammenarbeit mit Start-ups zeigt erste Erfolge: Mit moderner Technologie saugt ein Start-up-Unternehmen aus Lagos Algen direkt im Meer ab und entfernt dabei bis zu 30 Tonnen in nur sechs Stunden.
Trotz der Herausforderungen bieten die Algen auch Chancen. In Lagos wurden bereits 6.000 Tonnen gesammelte Algen an Landwirte zur Düngung weitergegeben. Dennoch bleibt der Druck hoch: Experten fordern eine bessere interkommunale Zusammenarbeit sowie regulatorische Lösungen auf nationaler Ebene, um langfristig auf dieses Problem reagieren zu können.