Der Bericht über die Umweltverträglichkeitsprüfung eines neuen Zwischenlagers für radioaktive Abfälle, das auf dem Gelände des Kernkraftwerks Almaraz in der spanischen Provinz Cáceres gebaut werden soll, steht in Portugal bis zum 12. September zur öffentlichen Konsultation.
Aufgrund seiner Nähe zum portugiesischen Gebiet – etwa 100 km von der Grenze im Distrikt Castelo Branco – und des bestehenden Protokolls zwischen den beiden Ländern, hat die spanische Regierung Portugal über das Vorhaben informiert. Daraufhin beschloss die portugiesische Umweltagentur (APA), den Bericht auf der Plattform Portal Participa zur öffentlichen Konsultation zu stellen. „Es wurde festgestellt, dass das Projekt möglicherweise signifikante Umweltauswirkungen auf das nationale Gebiet haben könnte, weshalb Portugal seine Absicht bekundete, am entsprechenden Verfahren zur Umweltverträglichkeitsprüfung teilzunehmen“, heißt es in der Pressemitteilung.
Der Bau eines neuen Zwischenlagers (auf Port.: armazém temporário individualizado, ATI) ist Teil der Anforderungen für die Stilllegung des Kernkraftwerks. Im Juni kündigte die spanische Gesellschaft für die Verwaltung radioaktiver Abfälle (Enresa) den Beginn des Ausschreibungsverfahrens zur Vergabe der erforderlichen Ingenieurdienstleistungen für den Rückbau des Kernkraftwerks an. Die Stilllegung der beiden Einheiten des Kraftwerks ist derzeit für November 2027 und Oktober 2028 geplant. Der Rückbau des Kraftwerks wird im Laufe des nächsten Jahrzehnts durchgeführt werden. Die derzeitigen Zwischenlager für radioaktive Abfälle werden jedoch nicht ausreichen, um zukünftig anfallende Abfälle zu lagern.
Es wird daher erwartet, dass der ATI 100, der nun gebaut werden soll, es ermöglicht, bestrahlte Brennelemente und hochradioaktive Abfälle sowie Sonderabfälle, die während des gesamten Betriebszeitraums des Kraftwerks und seinem Rückbau entstehen könnten, aufzunehmen. Die endgültige Lagerung der radioaktiven Abfälle erfolgt später in tiefen geologischen Gesteinsschichten.