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Die OECD prognostiziert, dass Portugal ab 2026 erneut in ein Haushaltsdefizit geraten könnte, was im Gegensatz zur optimistischeren Einschätzung der Regierung von Premierminister Luís Montenegro steht. In ihrem aktuellen Economic Outlook empfiehlt die Organisation daher deutliche Einsparungen auf der Ausgabenseite, um die öffentlichen Finanzen zu stabilisieren.
Obwohl für das laufende Jahr noch ein geringfügiger Haushaltsüberschuss von 0,2 % des BIP erwartet wird, sagt die OECD bereits ein Defizit von 0,3 % für 2026 voraus. Diese Zahlen liegen deutlich unter den offiziellen Regierungszielen, die für 2025 einen Überschuss von 0,3 % und für 2026 von 0,1 % anvisiert hatten. Die Einschätzung der OECD stimmt mit der Europäischen Kommission, dem portugiesischen Rechnungshof (CFP) und der Zentralbank überein. Nur der Internationale Währungsfonds (IWF) teilt bisher den optimistischen Kurs der Regierung.
Zur Verbesserung der Haushaltslage empfiehlt die OECD eine Reihe struktureller Maßnahmen, darunter die Reform von Rechnungslegungsvorschriften, die Entwicklung leistungsbasierter Haushaltspläne, den Abbau steuerlicher Vergünstigungen sowie eine intensivere Besteuerung von Immobilienvermögen und Umweltressourcen.
Auch beim Wirtschaftswachstum ist die OECD zurückhaltend: Sie erwartet für 2025 und 2026 jeweils ein Wachstum von 1,9 % – deutlich unter der Regierungsprognose von 2,4 % für dieses Jahr.

