Mehr als 120 internationale Organisationen erklärten den 13. September zum Internationalen Tag zum Verbot von Nachtflügen an Flughäfen. „Heute sagen wir ‚basta‘ zu der Straflosigkeit, mit der die Luftfahrtindustrie weiter die Anzahl der täglichen Flugbewegungen erhöht und Profite auf Kosten der Gesundheit von Menschen und des Planeten macht“, betonte Aterra, ein Zusammenschluss von über 20 portugiesischen Organisationen, die ein Nachtflugverbot anstreben sowie weniger Flugbewegungen. „Der derzeitige Betrieb des Lissabonner Flughafens verstößt gegen die Umweltrichtlinien der Weltgesundheitsorganisation und gegen die portugiesische Gesetzgebung zum Lärmschutz, wodurch mehr als 100.000 Menschen einer Lärmbelastung ausgesetzt sind, die über dem gesetzlichen Grenzwert liegt“, unterstrich Hans Eickoff, Arzt und Aktivist der Bewegung Aterra. Er warnte, dass ein hoher Lärmpegel nicht nur die Schlafqualität beeinträchtigt, sondern auch das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen signifikant erhöht und die Lernfähigkeiten von Kindern und Jugendlichen beeinträchtigt.
Aterra strebt ein Flugverbot zwischen 23 Uhr und 7 Uhr für den Flughafen Humberto Delgado an. Die Umweltschutzorganisation Zero registrierte allein in den letzten zwei Augustwochen mehr als tausend Flüge – ohne Fracht-, Charter- oder Privatmaschinen einzubeziehen. „In einem Flughafen, der für 36 Flugbewegungen pro Stunde ausgelegt ist, was bereits untragbar ist, bestehen die Regierung und die Flughafenbetreiber darauf, den Luftverkehr auf 48 Bewegungen pro Stunde zu erhöhen“, beklagt Aterra. Die Bewegung lehnt „jegliche Ausbauprojekte der Flughafenkapazität in Lissabon ab, sei es durch Erweiterung des bestehenden Flughafens oder durch den Bau eines neuen“. Sie fordern, dass die Flugbewegungen in Lissabon reduziert und Grenzen für den Luftverkehr an allen nationalen Flughäfen festgelegt werden.