Bei den vom Portugiesischen Museologieverband verliehenen Nationalen Preisen 2023 erhielt das Stadtmuseum von Loulé zwei Auszeichnungen. Die Preise „Museografisches Projekt“ und „Schutz, Erhalt und Restaurierung des kulturellen Erbes“ wurden für die Musealisierung und Aufwertung der islamischen Bäder und des Herrenhauses der Barretos verliehen, ein Prozess, der es der Öffentlichkeit ermöglicht, den bislang einzigen archäologisch dokumentierten Hammam Portugals zu besichtigen. Zudem wurden die islamischen Bäder auch mit dem Nationalen Preis für Stadtsanierung ausgezeichnet.
Der Bürgermeister von Loulé hob die Bedeutung dieser Auszeichnungen hervor und betonte, dass dies ein erster Schritt auf dem Weg zum „Kulturviertel“ ist, das im gesamten historischen Stadtkern Loulés entstehen soll.
Das im 12. Jh. in der Nähe eines der Eingänge zur mittelalterlichen islamischen Stadt al-‚Ulyà errichtete Badehaus ist in fünf verschiedene Räume unterteilt: Vestibül (unterhalb des Platzes D. Pedro I), kalter, warmer und heißer Raum sowie der Raum, in dem der Ofen stand. Später, im 15. Jh., wurde hier das Herrenhaus der Familie Barreto errichtet, das Teil des Museumsgebäudes ist (s. ESA 12/22). Infotafeln erklären, was in jedem Raum geschah und kleine animierte Filme unterstützen dabei die Vorstellungskraft der Besucher. In Vitrinen sind Objekte aus dem Alltag im Hammam sowie aus dem Herrenhaus ausgestellt. Demnächst könnte der Hammam als Nationaldenkmal eingestuft werden, das Verfahren befindet sich in der Endphase.