In Anbetracht des deutlichen Anstiegs illegaler Bauten im Bezirk Loulé, insbesondere durch die Errichtung von Holz- oder Modulstrukturen, hat die Stadtverwaltung eine Mitteilung veröffentlicht, in der sie auf das Problem aufmerksam macht und rechtliche Hinweise gibt.
Meistens handele es sich um provisorische Wohnbauten, die nicht den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Häufig würden sich diese in Gebieten befinden, die als Landwirtschafts- (Reserva Agrícola Nacional, RAN) oder Ökologische-Reserve (Reserva Ecológica Nacional, REN) eingestuft sind und daher Nutzungsbeschränkungen unterliegen.
Angesichts der jüngsten Entwicklungen sei es dringend erforderlich darauf hinzuweisen, dass solche Bauten illegal sind. Die am 8. Januar in Kraft getretene Änderung des Rechtsrahmens für Urbanisierung und Bebauung (Regime Jurídico da Urbanização e Edificação, RJUE), weise ausdrücklich darauf hin, dass das Gesetz auch für Strukturen gilt, die „modulare Bausysteme nutzen, die teilweise oder vollständig in Fabriken vorgefertigt werden und entweder fest installiert oder transportierbar sind“. Solche Strukturen gelten als städtebauliche Maßnahme und erfordern zwingend eine vorherige Genehmigung durch die Gemeindeverwaltung, zusätzlich zu etwaigen Stellungnahmen anderer zuständiger Behörden.
Das Rathaus ruft daher alle Grundstückseigentümer und potenzielle Käufer von landwirtschaftlichen Flächen dazu auf, „sich vor Investitionen in Bauten oder Strukturen, die möglicherweise als illegal eingestuft werden könnten, umfassend zu informieren. Der Bau solcher Strukturen kann eine Ordnungswidrigkeit darstellen und zu schwerwiegenden Sanktionen führen, einschließlich strafrechtlicher Verfolgung wegen Verstoßes gegen städtebauliche Vorschriften und der Zwangsenteignung zur Durchführung eines Abrisses“, so die Pressemitteilung des Rathauses. Neben den finanziellen und rechtlichen Folgen für die Betroffenen würden diese Situationen auch die öffentliche Mittel erheblich belasten sowie die Umwelt.
Laut der Stadtverwaltung sind im gesamten Bezirk 691 illegale Bauten registriert. Doch der Bürgermeister räumt ein, dass die reale Zahl höher sein dürfte, da die Kontrollbehörden nicht alle Fälle erfassen können. Im Februar kündigte das Rathaus den Abriss von 140 solcher Bauten an.