Nach neun Jahren Vorbereitung wurde nun das „EU-Liederbuch“ veröffentlicht. Es umfasst je sechs Lieder aus den 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. Ziel des Projekts ist es, durch den kulturellen Austausch von Liedern die Völker Europas einander näherzubringen und „parallele Leben“ zu verringern, wie der dänische Projektinitiator Jeppe Marsling erläuterte.
Für Portugal wurden Lieder wie „Amar pelos dois“ (Kategorie: Liebe), „Canção do Mar“ (Natur & Jahreszeiten), „Grândola, Vila Morena“ (Freiheit & Frieden), „Malhão, malhão“ (Volkslied), „Foi Deus“ (Glaube & Spiritualität) und das Kinderlied „A Loja do Mestre André“ ausgewählt. Aus Deutschland sind unter anderem Klassiker wie „Die Gedanken sind frei“ (Freiheit & Frieden) und „Der Mond ist aufgegangen“ (Volkslied) vertreten. Österreichs Beitrag umfasst Hubert von Goiserns „Brenna tuat’s guat“ sowie das Liebeslied „Weit, weit weg“.Das EU-Liederbuch wurde mit Unterstützung von rund 100 Musikorganisationen und durch öffentliche Abstimmungen von etwa 87.000 Bürgern der EU-Mitgliedsländer zusammengestellt. Insgesamt finden sich darin 164 Stücke, jeweils in ihrer Originalsprache, ergänzt durch „singbares Europäisches Englisch“. Mithilfe von QR-Codes können die Leser zu den Originalaufnahmen gelangen und es steht eine begleitende App zur Verfügung.
Die Herausgeber verstehen das Buch als „einzigartigen Zugang zur europäischen Musikgeschichte über sechs Jahrhunderte hinweg“. Das älteste Stück ist ein byzantinischer Hymnus aus Griechenland (330-1453), während das jüngste Lied der portugiesische Eurovision-Sieger „Amar pelos dois“ von Luísa Sobral (Schwester des Interpreten Salvador Sobral) aus dem Jahr 2017 ist.