Lissabon habe im Bezug auf den Tourismusdruck und dessen Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt aufgeholt, meint Ethel Baraona Pohl, Forscherin am Fachbereich Architektur der Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH Zürich). „Lissabon liegt nur zwei oder drei Jahre hinter Barcelona zurück“, betont sie im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Lusa. Die katalanische Stadt habe vor allem unter einer Politik gelitten, die den Massentourismus förderte und auf Profitmaximierung abzielt.
Die Lösungen müssten auch in Lissabon politischer Natur sein, erklärt Pohl. Das Stichwort sei Regulierung. Nur so könne sichergestellt werden, dass „die Mieten nicht übermäßig steigen, die Geschäfte nicht ausschließlich auf Touristen ausgerichtet sind und die Preise auf einem Niveau bleiben, das es den Einheimischen ermöglicht, sich weiterhin einen Kaffee oder ein Bier leisten zu können“, führt die 54-Jährige aus. Dahingehend hätte die vorherige portugiesische Regierung der Sozialistischen Partei (PS) bereits Schritte in die richtige Richtung gesetzt.
„Es ist nicht einfach, schnell integrativen Wohnraum für alle zu schaffen“, räumt sie ein. Man müsse eng mit den betroffenen Gemeinschaften zusammenarbeiten, um ihre Bedürfnisse zu verstehen.