Portugal will bis 2050 komplett klimaneutral werden. Nach Plänen der Regierung soll die Stromproduktion bis 2030 zu 80 % mit erneuerbaren Energien gestemmt werden. Auch wenn das Land zeitweise seinen gesamten Stromverbrauch aus sauberer Energieerzeugung decken kann, ist für einen kompletten Umstieg noch ein kräftiger Zuwachs an Anlagen nötig. Die Regierung will das Solarpotenzial nutzen und strebt an, dass die installierte Photovoltaik-Kapazität bis 2030 10 GW beträgt. In diesem Sinne organisierte Portugal Ende Juli 2019 die erste Ausschreibung von Photovoltaikprojekten.
64 Unternehmen mit Anlagen mit einer Gesamtleistung von 10 GW nahmen teil; ausgeschrieben waren 1,4 GW. Vor Kurzem fand die zweite Ausschreibung statt. Die Hanwha Q CELLS GmbH gewann sechs von insgesamt zwölf Zuschlägen bei der Versteigerung, die eine Gesamtkapazität von 700 MW umfasste. Erstmals wurden die Teilnehmer dazu aufgerufen Projekte einzureichen, die neben Solarkraftwerken auch eine Speicherkomponente beinhalten. Hanwha Q CELLS GmbH wird in Portugal rund 315 MW an Solar- und Speicherkapazität entwickeln. Alle Projekte liegen im Alentejo: zwei Anlagen in Ourique mit einer Kapazität von 109 MW bzw. 99 MW, ein 50-MW-Projekt in Ferreira do Alentejo und drei 19-MW-Projekte in Beja, Vale do Gaio und Porteirinhos. Der Netzanschluss aller sechs Projekte soll im Juni 2024 erfolgen.
Green Show Lda konnte sich 157 MW sichern; Endesa Generacion Portugal 99 MW, Iberdrola Renewables Portugal SA 69 MW, Solarengoradar Unipessoal Lda 10 MW und TAGENERGY SA 20 MW. Alle Projekte sind für den südlichen Alto Alentejo, dem Baixo Alentejo und die Algarve vorgesehen, da diese Gebiete die höchste Sonneneinstrahlung im Land haben.