Wissenschaftler haben in kontaminierten Industrieböden Portugals einen Bakterienstamm entdeckt, der in der Lage ist, sogenannte PFAS – auch bekannt als „ewige Chemikalien“ – abzubauen und zu neutralisieren. Die Studie, die von der University at Buffalo (UB) in Zusammenarbeit mit der Katholischen Universität von Portugal durchgeführt und in Science of the Total Environment veröffentlicht wurde, könnte einen Durchbruch in der Umweltforschung darstellen.
PFAS sind weit verbreitete Industriechemikalien, die seit den 1950er Jahren unter anderem in Antihaftpfannen und Feuerlöschschäumen eingesetzt werden. Aufgrund ihrer Langlebigkeit stellen sie ein großes Umweltproblem dar, da sie kaum abgebaut werden.
Doch genau hier setzt das neu entdeckte Bakterium Labrys portucalensis F11 an. Nach einer 100-tägigen Expositionsphase konnte es über 90 % der Perfluoroctansulfonsäure (PFOS) verstoffwechseln. Besonders bemerkenswert: Es kann zudem die giftigen Nebenprodukte, die bei diesem Prozess entstehen, neutralisieren.
Bereits zuvor war bekannt, dass dieser Bakterienstamm Fluorid aus pharmazeutischen Rückständen abbauen kann. Dass es auch auf PFAS wirkt, eröffnet völlig neue Perspektiven für die Umwelttechnologie.