Um die Habitate innerhalb des Naturschutzgebietes Ria Formosa zu schützen, vor allem Seegraswiesen, sollen in diesem Monat die ersten Ankerbojen im Lagunensystem angebracht werden.
Als ESA mit João Silva vom Zentrum für Meereswissenschaften CCMAR der Universität Algarve ein Interview über die Bedeutung von Seegraswiesen als CO2-Senker führte (s. ESA 9/20), machte er auf die Zerstörung der Seegraswiesen durch die Anker der Boote aufmerksam. „Vor allem Boote fügen diesen Unterwasserwiesen schweren Schaden zu – nicht mit dem Propeller, sondern mit dem Anker, der das Seegras ausreißt. Das Problem ist durch das Anbringen von Bojen leicht zu lösen. Im Mittelmeer wurde zum Schutz der Seegraswiesen an exponierten Stellen das Ankern verboten und zum Festmachen Bojen ausgelegt“, erklärte er. „Hier haben innerhalb des Naturparks der Ria Formosa mehrere Behörden das Sagen, aber Handeln tut keine“, bedauerte Silva.
Doch nun will das Naturschutzinstitut ICNF, das für die Verwaltung der Ria Formosa zuständig ist, Ankerbojen anbringen lassen, um die Freizeitschifffahrt zu regeln und die Biodiversität des Lagunensystems zu schützen. Das Projekt mit einem Budget von € 500.000 wurde in Zusammenarbeit mit dem CCMAR und dem Umweltfonds entwickelt. Insgesamt werden sieben „Ankerstellen“ installiert, die Platz für etwa 200 Boote bieten werden. Dies wird schrittweise geschehen. Der erste „Ankerplatz“ liegt an der Ilha da Culatra und soll ab diesem Monat Platz für 57 Boote bieten – 46 davon für Boote bis zu 12 Metern und die restlichen für Boote bis zu 18 Metern. Die Verwaltung wird der Vereinigung Amigos da Culatra übergeben.