Mehr als eine halbe Million Patienten warteten im Dezember 2022 nach der Überweisung durch ein Gesundheitszentrum auf die erste Konsultation bei einem Facharzt. Die Daten wurden jetzt von der Gesundheitsaufsichtsbehörde (ERS) veröffentlicht. Bei mehr als der Hälfte der Patienten wurde die gesetzliche Frist bis zur Untersuchung überschritten.
Insgesamt wurden in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres 605.035 fachärztliche Erstkonsultationen in Krankenhäusern auf Anfrage von Gesundheitszentren durchgeführt, was einer Steigerung von 13 % gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2021 entspricht. Bei ca. 43 % der gestellten Anfragen wurde die Frist überschritten. Laut ERS-Daten warteten Ende der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres 1.258 Personen mit Verdacht auf oder mit bereits gestellter Krebs-Diagnose auf ihren ersten Krankenhaustermin, die Mehrheit (70 %) länger als die vorgeschriebene Zeit (je nach Schwere der Situation, höchstens 30 Tage). Im gleichen Zeitraum gab es gegenüber dem zweiten Halbjahr 2021 einen Anstieg dieser Beratungen um 14 % auf insgesamt 9.301, jedoch wurde bei rund 46 % der durchgeführten Beratungen die maximale Frist überschritten. Am 31. Dezember warteten 6.923 Krebspatienten auf eine Operation, in 24 % der Fälle wurde die Frist überschritten (je nach Schwere zwischen 72 Stunden und 60 Tage). Im zweiten Halbjahr 2022 wurden 29.540 geplante Krebsoperationen durchgeführt – 3 % mehr im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2021. In der Fachrichtung Kardiologie waren am 31. Dezember 15.406 Patienten noch ohne Termin in einem Krankenhaus, die Mehrheit (85 %) länger als vorgeschrieben (je nach Schwere zwischen 30 und maximal 120 Tage). Zwischen Juni und Dezember 2022 wurden 19.587 kardiologische Erstkonsultationen in öffentlichen Krankenhäusern durchgeführt – eine Steigerung von 12 % im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2021.
Ohne kardiale und onkologische Operationen fanden in der zweiten Jahreshälfte 254.205 geplante Operationen in öffentlichen Krankenhäusern statt – ein Anstieg von 4 % im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2021 –, aber rund 11 % der Patienten mussten über der gesetzlichen Grenze warten (je nach Schwere zwischen 72 Stunden und 180 Tage).