Ein Trend, der aus den USA und aus Brasilien mittlerweile auch in Europa angekommen ist, ist der Wein aus Dosen. Zielgruppe sind 25- bis 35-Jährige und der Trend stellt weltweit bereits € 60 Mio. dar; Tendenz steigend. Daher schlossen sich auch portugiesische Weinproduzenten dem Trend an.
Das erste Unternehmen war eigentlich Positive Wine aus Bairrada mit Flutt, ein Schaumwein in der Dose, im Juli 2016. Doch erst nachdem die bekannten Weinmarken Gatão und Gazela vor Kurzem ihre neuen Weißweine in der Dose bekannt gaben, wurden Portugals Weinproduzenten und Verbraucher auf den neuen Trend aufmerksam. Der Gatão von der Gruppe JMV ist bereits erhältlich, in diesem Monat folgt Gazela von Sogrape. Die Gruppe Aveleda wird seinen Casal Garcia ebenfalls ab Mai in Dosen anbieten, jedoch in einer ersten Phase nur in den USA und eventuell in Brasilien und Deutschland. Der Vinho Verde Produzent Quinta da Lixa bietet seinen Anjos de Portugal in den USA, Kanada und Japan an und Terras do Minho auf nationaler Ebene. Die Sociedade Agrícola Casal de Ventozela vertrieb seinen Alvarinho in Dosen auf dem britischen Markt. Der enorme Erfolg führte zur Gründung der Marke Wigo (Abkürzung für Wine to Go), die ab diesem Monat erhältlich ist. Der Weißwein und der Rosé Pinta Negra der Gruppe Riberalves, werden ebenfalls demnächst erscheinen, sind aber in erster Linie für die USA, Brasilien und Russland gedacht.
Die Hersteller betonen, dass es nicht darum geht, Glas oder Kork abzuschaffen. In Dosen würden Weiß- oder Roséweine angeboten, die „gekühlt, auf einer Terrasse, am Strand oder bei einem Konzert von jungen Verbrauchern“ getrunken werden.
Traditionelle Weingenießer mögen Vorbehalte in Sachen Blechdose haben, aber in der meist maximal 250 ml kleinen Dose ist der Wein vor Licht und Sauerstoff geschützt – wichtige Faktoren für die Haltbarkeit. Und: Nach Kork kann der Wein in der Dose auf gar keinen Fall schmecken.
Foto: JMV