Im April spitzte sich die meteorologische Dürresituation auf dem portugiesischen Festland zu, was die Landwirtschaftsministerin Anfang Mai dazu veranlasste, für 40 % des nationalen Territoriums im Süden des Landes eine Dürresituation auszurufen. Nach Angaben des meteorologischen Dienstes Portugals (IPMA), herrscht auf 89 % des portugiesischen Festlands Trockenheit, davon 34 % schwere und extreme Trockenheit, es wurden drei Hitzewellen verzeichnet und die Durchschnitts- und Höchsttemperaturen lagen weit über der Norm. „Derzeit haben wir eine asymmetrische Situation, in einigen Gebieten des Landes gehen wir nicht davon aus, dass wir in diesem Moment ein Problem mit der Wasserversorgung haben. Nur im westlichen Alentejo und in der Westalgarve (Barlavento) mussten wir Maßnahmen ergreifen, um die verfügbaren Ressourcen rationell zu verwalten“, erklärte der Umweltminister. Im Gebiet des Flusses Mira (Alentejo) wurde beispielsweise die Genehmigung von neuen Gewächshäusern suspendiert und im Barlavento darf das Wasser des Bravura-Stausees (s. Foto) nicht mehr für die Landwirtschaft genutzt werden. Der Umweltminister schloss jedoch die Verabschiedung von weiteren Verbotsmaßnahmen für den Wasserverbrauch, beispielsweise für Schwimmbäder, vorerst aus.
In der Ostalgarve schlägt die Bewässerungsgenossenschaft dem regionalen Wasserversorgungsunternehmen und der nationalen Umweltagentur APA vor, die Bewässerung von drei Golfplätzen in Tavira mit aufbereitetem Wasser aus der städtischen Kläranlage durchführen zu lassen und betont, dass „es dringend notwendig ist, strukturelle und zukunftsweisende Maßnahmen zu treffen“. „Es macht keinen Sinn, aufbereitetes Wasser aus der Kläranlage ins Meer zu leiten, wenn es für die Bewässerung der Golfplätze verwendet werden kann. Mit dieser einfachen Investition werden Hunderttausende von Kubikmetern Wasser eingespart, die für den Anbau von Obst und Gemüse und sogar als Trinkwasser benötigt werden“, fügt die Genossenschaft hinzu.
In Odeleite (Castro Marim) muss die Eröffnung des Badebereichs am Stausee Odeleite verschoben werden – ein Projekt, das zur Entwicklung dieser Hinterlandgemeinde beitragen soll. Der Wasserstand liegt bei 42,09 % des Nutzvolumens und reicht damit nicht aus, um die sichere Eröffnung der schwimmenden Becken zu gewährleisten.