In Portugal kommt es zu 35 % mehr Waldbränden als in Spanien und die verbrannte Fläche ist um 20 % größer – und dies, obwohl die Waldfläche in Portugal 80 % kleiner ist. Die Daten stammen vom Iberischen-Waldbrandbericht des World Wide Fund (WWF).
Sowohl in Portugal als auch im Nachbarland nahm die verbrannte Waldfläche in der letzten Dekade stark zu. Doch Portugal ist das europäische Land, in dem die Flammen am meisten wüteten und steht im Welt-ranking auf Platz vier. Was die Ursache der Brände betrifft, lehnen die Wissenschaftler des WWF eine Waldbrand-Mafia ab. Immer wieder würde die Rede von Umweltterroris-mus und Waldbrand-Mafia sein, doch „die Politiker sollten solche der Realität nicht entsprechende Aussagen vermeiden“, so die WWF-Experten. Vielmehr sollten sie sich auf Themen wie Landflucht, Raumordnung, Forstverwaltung und Waldbrandvorbeugung konzentrieren.
Das Problem liege auch nicht in den Eukalyptusplantagen. „Wieso kommt es in den enormen Plantagen der spanischen Costa Verde selten zu Waldbränden, dafür in Portugal, Pontevedra, Huelva oder Sevilla immer wieder?“, fragen die WWF-Experten. Es sei alles eine Frage der Verwaltung oder eher, einer nicht existierenden Verwaltung. „Die Entflammbarkeit einer Waldmasse hängt nicht von der Baumspezies ab, sondern von der Menge und Form, in der die verfügbare Biomasse organisiert ist. Und dies ist eine direkte Folge der Bewirtschaftung dieser Wälder. Eine bewirtschaftete Plantage ist nicht so brennbar wie eine verlassene“, so der Bericht.
Das WWF kritisiert zudem, dass die in den nationalen und regionalen Budgets vorgesehenen Gelder zur Waldbrandbekämpfung für Löschmittel seien. „Große Waldbrände werden nicht mit mehr Löschflugzeugen oder -fahrzeugen bekämpft, sondern mit Raumordnung und Forstwirtschaft“, heißt es im Bericht.