Das Naturschutzinstitut ICNF veröffentlichte im vergangenen Monat einen Erlass, laut dem vorläufig keine weiteren Walbeobachtungsunternehmen in der Algarve zugelassen werden sollen.
Vor Portugals südlicher Küste können 22 Wal- und Delfinarten beobachtet werden, darunter so unterschiedliche wie der Gewöhnliche Schweinswal (Phocoena phocoena), der kleinste Wal an Portugals Küste, oder der Finnwal (Balaenoptera physalus), der eine Länge von bis zu 25 m erreichen kann. Das Vorkommen großer Populationen der genannten Schweinswale und von Großen Tümmlern (Tursiops truncatus) führte bereits dazu, dass das maritime Schutzgebiet Sítio Costa Sudoeste ausgedehnt wurde, dennoch gäbe es weiterhin viele Risikofaktoren, die die Lebensfähigkeit dieser Populationen beeinträchtigen könnten. Der „touristische Druck“, insbesondere auf die Walpopulationen vor der Küste der Algarve, hätte zu verstärkten Bedenken hinsichtlich des Managements geführt, heißt es im Erlass. Die Anzahl der in der Algarve zugelassenen -Walbeobachtungsunternehmen sei exponentiell gestiegen: von 6 Unternehmen (insgesamt 13 Boote) im Jahr 2008 auf 53 Unternehmen (124 Boote) im vergangenen Jahr.
Da die Belastbarkeit ein „wesentlicher Bestandteil des Managements von Freizeitaktivitäten in Schutzgebieten“ sei, vor allem wenn geschützte Arten betroffen sind, beschloss das ICNF die maximale Belastbarkeit des Küstengebietes der Algarve auf die derzeit 124 zugelassenen Boote festzulegen. Und in Zukunft sollen die Lizenzen für Walbeobachtungsunternehmen über öffentliche Ausschreibungen erteilt werden.