Vila Real de Santo António und Portimão gehören zu den 20 portugiesischen Gemeinden, die die gesetzlich zulässige Verschuldungsgrenze im Jahr 2021 überschritten haben. Laut dem Kommunalfinanzen-Gesetz kann es zu Kürzungen von 10 % bei den staatlichen Zuschüssen für diese Gemeinden kommen. Zudem müssen sie einen finanziellen Sanierungsplan und ein Darlehen beantragen. Doch die beiden Algarve-Gemeinden tilgen bereits Darlehen, die sie beim kommunalen Unterstützungsfonds FAM aufnahmen, einem Mechanismus zur Haushaltssanierung und finanziellen Unterstützung von verschuldeten Gemeinden. Vila Real de Santo António zahlt zudem ein weiteres Darlehen ab, das im Rahmen eines anderen Hilfsprogramms für verschuldete Gemeinden, dem Programm zur Unterstützung der lokalen Wirtschaft (PAEL), aufgenommen wurde. Das Rathaus der Stadt an der spanischen Grenze hat auch neue Hilfsfonds mit dem FAM im Jahr 2021 in Höhe von € 257.700 vertraglich vereinbart.
Der Sozialdemokrat Álvaro Araújo, Bürgermeister von Vila Real de Santo António seit September 2021, ist besorgt. Die finanzielle Situation der Gemeinde sei auf Altschulden der sozialdemokratischen Exekutive zurückzuführen (die zwischen 2005 und 2021 an der Macht war) und sehr ernst. „Wir haben ein schweres Erbe erhalten, einen astronomischen Schuldenberg. Wir sprechen hier von mehr als € 100 Mio. Wie kann es sein, dass niemand das gesehen und verhindert hat?“, fragte er nach Bekanntgabe der Liste der verschuldeten Gemeinden.