Bei der Amtseinführung des neuen Vorsitzenden des regionalen Tourismusvereins RTA gab der Staatssekretär für Tourismus Nuno Fazenda bekannt, dass die Algarve eine außerordentliche Verstärkung von € 3 Mio. für die Tourismusförderung erhalten wird. Fazenda erklärte, dass dieser Betrag der Förderung von zwei Großveranstaltungen gewidmet ist, die 2024 in der Algarve stattfinden werden: Ein Treffen von Reise- und Tourismusagenturen aus Deutschland und die Michelin Star Revelation Gala, die zum ersten Mal in Portugal stattfinden wird.
Trotz der zusätzlichen Millionen kritisierte der neue RTA-Chef André Gomes das Budget, das den regionalen Tourismusvereinen zur Verfügung gestellt wird. Seiner Ansicht nach müsste die Finanzierung von RTA für das Jahr 2023, unter Anwendung der aktualisierten Mittelzuweisung, „in der Größenordnung von € 5,5 Mio.“ liegen, anstatt der zugewiesenen € 4,1 Mio. André Gomes, Sohn der Bürgermeisterin von Portimão Isilda Gomes, verteidigte auch die Einführung der Fremdenverkehrsabgabe in allen Gemeinden. Diese, so Gomes, ermögliche es, „in Strategien zu investieren, die die Aufmerksamkeit von Unternehmen und Investoren auf die Region ziehen und die Algarve als attraktives Reiseziel für internationale Veranstaltungen fördern“. Im Wesentlichen, so Gomes, würde die Kurtaxe „die lokale Wirtschaft ankurbeln“, da „große internationale Veranstaltungen einen großen Strom von Touristen, Teilnehmern und Sponsoren mit sich bringen, von dem Hotels, Restaurants, der Handel und andere Sektoren profitieren, befristete und dauerhafte Arbeitsplätze in der Region geschaffen werden, das Image des Reiseziels gestärkt wird und sich langfristig positive Auswirkungen ergeben“.
Eine wichtige Rolle in der Entwicklung der Algarve spielt für Gomes das internationale Autodrom. Die Rennstrecke sei „eine Bühne der Internationalisierung, nicht nur für die Algarve, sondern für ganz Portugal. „Hier finden internationale Veranstaltungen und Wettbewerbe statt, die der Region unbestreitbare Vorteile bringen. Ich spreche von Bekanntheit, Projektion des Images des Reiseziels auf internationaler Ebene, die nur diese Art von Veranstaltungen erreicht, Einnahmen, Besucher, Ankurbelung der Wirtschaft, der Industrie, des lokalen Handels“, so Gomes.
Was der neue RTA-Chef allerdings kein einziges Mal erwähnte, waren andere Segmente des Tourismusmarktes, die in der Algarve nachhaltig wachsen, wie Natur-, Kreativ- oder Wein- und Gastronomietourismus. Obwohl sie keine Massen oder Millionen anziehen, haben sie wesentlich dazu beigetragen, das Image der Algarve als saisonale Tourismusregion, die nur Sonne und Strand bietet, zu verwischen und eine Dynamik im Hinterland geschafft. Nachhaltigkeit erwähnte Gomes nur in Bezug auf die Notwendigkeit, „mehr Investitionen anzuziehen, um der Wasserknappheit entgegenzuwirken und eine Einsparung dieser für das Leben und für den Tourismus grundlegenden Ressource zu erzielen“.