Im Rahmen einer Umstrukturierung der Generaldirektion für das kulturelle Erbe DGPC werden die Römischen Ruinen bei Milreu und die Festung von Sagres, zwei der meistbesuchten Denkmäler der Algarve, demnächst dem neuen öffentlichen Institut Património Cultural mit Sitz in Porto beziehungsweise dem neuen öffentlichen Unternehmen Museus e Monumentos de Portugal mit Sitz in Lissabon unterstellt sein, statt wie bislang der regionalen Kulturbehörde. Eine Entscheidung des Kulturministeriums, die auf Kritik in der Algarve stößt.
Für den Vorsitzenden der regionalen Entwicklungskommission CCDR, José Apolinário, steht die Maßnahme im Gegensatz zum Subsidiaritätsprinzip und zur Dezentralisierung, die seit 2018 in verschiedenen Bereichen in Gang ist. „Investitionen in unter Denkmalschutz stehendem Kulturerbe müssen besser koordiniert und durch ihre Einbindung in die regionale Entwicklungsstrategie aufgewertet werden“, argumentiert Apolinário. „Die Stärkung der Rolle der Kultur im nachhaltigen Tourismus, der Eingliederung und der sozialen Innovation erfordert eine Artikulation auf regionaler Ebene, die einen ortsnahen Schutz des kulturellen Erbes gewährleistet. Ein Beispiel aus der Algarve: Das Promontório de Sagres erhielt das europäische Kulturerbe-Siegel dank der Beharrlichkeit und des Engagements der regionalen Behörden und der Gemeinden, insbesondere der Gemeinde Vila do Bispo“, erinnerte der CCDR-Chef.
Die Maßnahme der Regierung ziele ausschließlich darauf ab, „Kasseneinnahmen zur Finanzierung der DGPC nach Lissabon umzuleiten“, so Apolinário. Im vergangenen Jahr registrierte die Fortaleza de Sagres 437.035 Besucher und war somit nach dem Mosteiro dos Jerónimos in Lissabon und der Kathedrale in Porto das drittmeistbesuchte Monument in Portugal.