Wissenschaftler der Stiftung Francisco Manuel dos Santos haben eine Studie mit dem Titel „Investitionen in die Infrastruktur in Portugal“ veröffentlicht. Zwischen 1980 und 2011 entfielen 6,8 % der Investitionen auf Autobahnen. Deutlich mehr (12,9 %) wurde für Nationalstraßen ausgegeben, 9,64 % des Infrastruktur-Budgets flossen in Gemeindestraßen. Im beobachteten Zeitraum wurde für den Straßenbau zu Beginn der 2000er-Jahre am meisten Geld aufgebracht – bis zu 11 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Im Durchschnitt waren es im Studien-Zeitraum 6,8 %. Das Zentrum des Landes benötigte den größten Teil des Autobahn-Budgets
(40 %), gefolgt vom Norden (30 %). Dort wurde auch am meisten in das Nationalstraßen-Netz investiert. Doch in den 2000er Jahren floss der größte Teil dieses Budgets in Projekte im Alentejo.
Mit der Studie wollen die Autoren eine Debatte über die strategischen Entscheidungen bei Infrastruktur-Projekten anregen, die auf Fakten basiert, statt auf Vorurteilen. „Investitionen in die Infrastruktur sind in unserem Land von Überfluss und Sonderinteressen geprägt“, so die Wissenschaftler. Die Hochphase erlebte der Straßenbau nach dem EU-Beitritt Portugals im Jahr 1986 bis zum Ende der 1990er Jahre. Die Investitionen in die Infrastruktur wurden als Heilmittel für wirtschaftliche Probleme gesehen.