Die Umweltorganisation ZERO fordert ein „ernsthaftes“ Eingreifen der Regierung in den Pelletsektor. Vier dringende Maßnahmen sollten ergriffen sowie ein Plan zur schrittweisen Schließung großer Pelletfabriken in Portugal ausgearbeitet werden. Zu den vorgestellten Maßnahmen gehören die Einstellung der öffentlichen Finanzierung für die Errichtung, den Umbau oder die Kapazitätserweiterung von Pelletindustrien und die Einführung einer verbindlichen Stellungnahme des Naturschutzinstituts ICNF zur Nachhaltigkeit der Waldversorgung, sowohl für die Lizenzierung neuer Fabriken als auch Steigerung der Produktionskapazität bestehender Unternehmen: „Obwohl die Verfügbarkeit von Holz immer knapper wird, konkurriert die Pelletindustrie mit anderen Sektoren, die Produkte mit größerer Wertschöpfung herstellen und den Kohlenstoff länger binden, wie zum Beispiel die Sägeindustrie oder Holzplattenindustrie“, heißt es von der Umweltorganisation. ZERO forderte die Regierung außerdem auf, die öffentlichen Mittel für die Waldbewirtschaftung, insbesondere für Kleingrundbesitzer, zu erhöhen, um den rückläufigen Trend umzukehren und die tatsächlichen Auswirkungen der Pelletindustrie auf den portugiesischen Wald und die verbleibende Industrie zu bewerten.
„Dies würde einen besseren Schutz der rapide schwindenden Kiefernwälder Portugals ermöglichen, den Beitrag Portugals zu den Klimaauswirkungen der Energieerzeugung verringern und dazu beitragen, andere industrielle Nutzer von Kiefernholz zu schützen, die höherwertige Güter produzieren“, heißt es vom Verband.
Betreiber von Holzpelletfabriken behaupten hingegen, dass sie in ihrer Produktion nur Restbiomasse verwenden. Sie geben beispielsweise an, dass die Industrie „keine Auswirkungen auf die Umwelt hat und die Waldbewirtschaftung unterstützt, indem sie hauptsächlich Produkte aus der Waldreinigung und Industrieholzabfälle verbraucht“. Die technischen Datenblätter zeigen jedoch, dass in allen großen Pelletfabriken in Zentralportugal große Mengen an ganzen Baumstämmen verwendet werden oder kürzlich verwendet wurden.