Das Tierrehabilitations- und -regenerationszentrum von Lissabon hat vor etwas mehr als einem Jahr die erste Überdruckkammer für Hunde und Katzen in Betrieb genommen. Innerhalb der ersten zwölf Monate konnten so Hunderte Tiere gerettet werden. Die verantwortliche klinische Direktorin Angela Martins zieht eine sehr positive Bilanz. Sie weist auf eine Erfolgsquote von 65 % hin. „Wir waren sehr erfolgreich bei den Tieren, die wir in der Kammer behandelt haben. Das war durchaus überraschend“, betont sie. Sieben von zehn Hunden, die dort behandelt wurden, hätten ohne Behandlung in der Überdruckkammer eingeschläfert werden müssen.
Laut Angela Martins kommen täglich durchschnittlich zwölf Tiere zu dieser Einrichtung. Zu den Haupterkrankungen gehören neurologische, kognitive und vaskuläre Störungen sowie Querschnittlähmungen. In durchschnittlich 15 Sitzungen wird dem Vierbeiner geholfen. Der Besitzer muss mit Gebühren von etwa € 650 rechnen. „Die Leute sagen manchmal, dass es ein Wunder ist, aber es ist kein Wunder.“ Trotz der Pandemie weist Angela Martins darauf hin, dass die Klinik nie geschlossen hatte und es damit möglich war, „viele Tiere zu retten“. Die Überdruckkammertechnologie war mit dem Training verbunden, um sich an den Druck des Unterwassertauchens anzupassen.
Die Kammer ist eine wasserdichte Vorrichtung, in der das Tier während eines an den Fall angepassten Zeitraums mit einer hohen Sauerstoffdosis bei einem höheren Druck als dem der Atmosphäre versorgt wird, was eine schnellere Sauerstoffversorgung des Blutstroms und eine stärkere Geweberegeneration ermöglicht. Diese Art der Behandlung wurde auch von Hochleistungssportlern und zur Vorbereitung von Astronauten eingesetzt und kann bei Anwendung in der regenerativen Medizin bei neurologischen Erkrankungen, Entzündungen, Wundheilung und Geweberegeneration, Gelenkverletzungen und Anämie helfen.
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