Der Tourismussektor hat „hohe Erwartungen aufgrund erster Buchungen für den Sommer“ so der Präsident des Tourismusverbandes der Algarve (RTA) João Fernandes.
Demnach konnte der Flughafen Faro sechs neue Strecken verzeichnen. Nur die Routen in die Ukraine und nach Ungarn fallen anlässlich des Krieges weg. Der Flughafen erwarte 53 Verbindungen zu internationalen Städten, was nur vier weniger sind als im Rekordjahr der Algarve 2019. Fernandes begrüßt auch, dass „die Ryanair-Basis in Faro aufrechterhalten und eine easyJet Basis angezogen werden konnte“. Sehr gute Golf-Buchungen für den Zeitraum vom März bis Mai und für den Sommer sorgen dafür, dass Fernandes zuversichtlich ist, doch er warnt auch vor den Unsicherheiten aufgrund des Krieges in der Ukraine: „Welche Auswirkungen wird der Krieg für Märkte wie Finnland haben, das an Russland grenzt? Oder für Schweden, dessen neutraler Status oft in Frage gestellt wird? Oder für Polen, das in der Nähe des Konflikts liegt? Oder Deutschland, wo die Verbraucher normalerweise Wirtschaftskrisen antizipieren und sich beim Konsum zurückziehen“, fragte Fernandes.
Noch sei die Nachfrage auf einem sehr guten Niveau, aber man wisse nicht, ob das so bleiben wird, so der Tourismuschef, „Es ist alles noch ungewiss. Was wir jetzt an Buchungen haben, ist allerdings sehr ermutigend“.
Auch die Flexibilität bei Stornierungen, die aufgrund der Pandemie verbessert wurde macht es schwer, den Sommer zu prognostizieren, warnt er.
Positiv sei, dass die Beliebtheit der Region hochgehalten werden konnte und Preise dabei nicht weiter gesenkt werden mussten, was dazu führt, dass die Gehälter im Tourismusbereich gehalten werden konnten.
Es stehe noch ein langer Weg bevor, so Fernandes, aber „die Wahrheit ist, dass wir bereits gute Voraussetzungen haben“. In Zukunft solle das Angebot der Region durch mehr Aktivitäten und naturbasierten Tourismus breiter gefächert werden. Er sei überzeugt, „wir können Vielfalt und ein Reiseziel bieten, das ganzjährig besucht werden kann“.
Für eine nachhaltige Region seien die Planungen abgeschlossen. So sollen Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels, der Wassereffizienz, Mobilität, Stadtsanierungen sowie eine Kreislaufwirtschaft zu einer zukunftsorientierten Algarve führen.
Um die Umsetzung dieser Pläne zu gewährleisten sei eine regionale Beobachtungsstelle für nachhaltigen Tourismus eingerichtet worden. João Fernandes ist sich sicher, dass damit das Fundament für eine umweltfreundliche Zukunft gelegt sei: „Es gibt keine Ausreden, die Herausforderung nicht anzunehmen“.
Lukas Wrangel