Vor über einem Jahr wurde ein Gesetz verabschiedet, das den Einsatz von Tieren im Zirkus verbietet. Doch bisher scheiterte es an der Umsetzung.
In Kraft trat das Gesetz im November 2018 – mit einer Frist von sechs Monaten. Die Regierung hätte die Zeit nutzen sollen, um eine offizielle Stelle zu ernennen, die die Umstellung regelt und insbesondere ein Register der Tiere erstellt, die befreit werden müssen. Jetzt, also lange nach Ablauf der Frist, wurde noch kein Unternehmen für die Erstellung einer Liste von Tieren in nationalen Zirkussen ernannt und kein Tier wurde „beschlagnahmt“. „Es ist Zeit, den Tieren ihre Würde zurückzugeben“, sagte André Silva, Abgeordneter der Partei Menschen, Tiere, Natur (PAN).
Das Gesetz bezog sich eigentlich nie auf Beschlagnahmung. Zirkusse wurden gebeten, Angaben zu ihren Tieren freiwillig zu machen, um „vorläufige Lizenzen“ zu erhalten, um mit ihnen weiter arbeiten zu können. Diese Lizenzen können eine Laufzeit von sechs Monaten bis sechs Jahren haben. Doch auch das ist noch lange nicht geschehen. Und weil es keine Regulierungsbehörde gibt, haben Zirkusse keinen Ansprechpartner, dem sie ihre Informationen freiwillig zur Verfügung stellen können.
Außerdem müssen die Zentren, in die Zirkustiere gebracht werden können, gestärkt werden, so PAN-Abgeordnete Inês Sousa Real. Es fehlte auch an jeglichen Vorbereitungen zur Finanzierung einer beruflichen Umschulung, die gesetzlich vorgeschrieben ist, um konformes Zirkuspersonal anzubieten. Im Parlament ging es deshalb kürzlich heiß her. Der Linksblock hat die Trägheit der Regierung als „ernst“ bezeichnet, Kommunisten haben den Mangel an vorhandenen Infra-strukturen „beklagt“ und PAN die Situation als „inakzeptabel“ bezeichnet. Die Ministerin für Landwirtschaft Maria do Céu Albuquerque wird aufgefordert zu erklären, was passiert und warum dieses Gesetz nicht richtig voranschreitet.