Europäische Bürger haben sich zusammengeschlossen, um einen besseren Schutz gegen Pestizide zu fordern. Der portugiesische Umweltverband Quercus unterstützt das Manifest „Citizens for Science in Pesticide Regulation“ (Bürger für Wissenschaft bei der Pestizidregulierung), ebenso wie über 100 weitere Organisationen und 25 Wissenschaftler. Sie wollen eine Reform der Gesetze durchsetzen. Diese Aktion, so Quercus in einer Erklärung, kommt zu einem „entscheidenden“ Zeitpunkt. Denn die Europäische Kommission überprüft in Kürze die Rechtsvorschriften über Pestizide im Rahmen des REFIT-Programms (Angemessenheit und Wirksamkeit der Regulierung). Darüber hinaus wird der Ausschuss „Pestizid-Unions-Genehmigungsverfahren“ des Europäischen Parlaments bis Ende dieses Jahres Empfehlungen für die Reform des Pestizid-Zulassungsverfahrens vorlegen.
Außerdem beschuldigen die Umweltschützer die europäischen Regulierungsbehörden, die EU-Bürger nicht richtig zu schützen. Denn der Einsatz schädlicher Pestizide in der Landwirtschaft und auf öffentlichen Grünflächen werde auf Grundlage ungeeigneter Toxizitätsstudien erlaubt, die teilweise von der Pestizidindustrie selbst durchgeführt wurden. Der Einsatz von umweltfreundlicheren Alternativen würde vernachlässigt, so Quercus. Im europäischen Manifest fordern die teilnehmenden Organisationen zudem mehr Transparenz und die Vermeidung von Interessenskonflikten bei der Gesetzgebung.