Die Regierung verkündete, die Wasserquote für Landwirtschaft und Golfplätze in den Staudseen Odeleite und Beliche um 20 % zu reduzieren; dort wo alternative Bewässerungsmöglichkeiten bestehen, sogar um 50 %. Auch das Grundwasser soll gespart werden. In diesem Sinne wird die Regierung eine Task Force ins Leben rufen, die die Gültigkeit der Wassernutzungslizenzen überprüfen und Zähler installieren wird.
Gleichzeitig warnte die regionale Landwirtschaftsbehörde (DRAP), dass der Grundwasserspiegel bei 25 % liegt. Sollte diese Situation anhalten oder sich verschlimmern, kommt es zu einem Verlust der Wasserqualität und einer möglichen Versalzung des Wassers. „Das heiße Wetter, die Wasserknappheit und das Ausbleiben von Regen versetzen die Landwirtschaft in eine sehr schwierige Situation“, so DRAP-Chef Valadas Monteiro, der zu einem verantwortungsvollen Wasserverbrauch und zu einem Umdenken aufrief.
Kurz darauf begann der „Streit“ um das wertvolle Gut. Die Bewässerungslandwirte der Ostalgarve warfen den Golfplätzen einen hohen Wasserverbrauch vor und fordern, dass bei Einschränkungen für den landwirtschaftlichen Verbrauch die Versorgung von Golfplätzen und nicht genehmigten landwirtschaftlichen Flächen abgestellt wird. Macário Correia, Vorsitzender des Vereins der Bewässerungslandwirte der Ostalgarve, verwies auf sechs Golfplätze, die angeblich doppelt so viel Wasser wie beantragt verbrauchen und bereits 60 % der für dieses Jahr zugewiesenen Menge verbraucht haben sollen sowie auf 200 ha Landwirtschaft, die außerhalb des Bewässerungsperimeters liegen, aber von diesem ohne Genehmigung Wasser schöpfen. Die Landwirte fordern, dass die Regierung die geplanten Maßnahmen (s. ESA 07/23) umsetzt sowie weitere Dämme und Wehre baut, um Wasser zu ihren Plantagen zu leiten. Sie erklärten sich dazu bereit, die Kosten für das Projekt und die Umweltverträglichkeitsstudie eines Staudamms am Foupana-Fluss mit der Regierung zu teilen. In den letzten 15 Jahren sei die Reservekapazität der Region nicht erweitert worden. „Ein weiterer Staudsee ist dringend notwendig, um den stetig wachsenden Konsum abzudecken“, so Macário Correia, der Ende der 1980er Jahre Staatssekretär für Umwelt war.
Die Golfplätze hingegen geben an, ihren Verbrauch bereits reduziert zu haben und fordern ebenfalls, dass die Regierung agiert. Seit Jahren würden sie auf die Anschlüsse warten, um mit geklärtem Abwasser versorgt zu werden.
Anfang Juni versicherte der Landwirtschaftsminister Duarte Cordeiro, bis Ende dieses Jahres die öffentliche Ausschreibung für den Bau der Entsalzungsanlage bei Albufeira zu starten. Die Anlage muss bis 2026 fertiggestellt werden, da sie durch den Aufbau- und Resilienzplan finanziert wird. Der Minister räumte jedoch ein, dass „die im Rahmen des Wassereffizienzplans geplanten Investitionen die Wasserverfügbarkeit um etwa 45 Kubikhektometer erhöhen werden“, es daher notwendig sei, „dass auch die Wirtschaftssektoren Verantwortung übernehmen“. „Wenn es Sektoren gibt, die viel mehr Wasser benötigen, dann können sie die Investitionen selbst tätigen, wie die Bewässerungslandwirte des Mira, die in Erwägung ziehen eine Entsalzungsanlage für ihren privaten Gebrauch bauen zu lassen“, führte er aus.