Im Gegenzug zur Dezentralisierung, die seit 2018 in verschiedenen Bereichen in Gang ist, sollen Denkmäler und Museen, die derzeit den Regionaldirektionen für Kultur (DRC) unterstehen, wieder der Generaldirektion für das kulturelle Erbe DGPC unterstellt werden. Laut dem Vorsitzenden der regionalen Entwicklungskommission CCDR Algarve, José Apolinário, zielt diese Maßnahme darauf ab, „Kasseneinnahmen zur Finanzierung der DGPC in Lissabon umzuleiten“. Vor allem geht es in der Algarve um die Kasseneinahmen der Fortaleza de Sagres, die im vergangenen Jahr 437.035 Besucher registrierte und somit nach dem Mosteiro dos Jerónimos in Lissabon und der Kathedrale in Porto das drittmeistbesuchte Monument in Portugal war.
Apolinário weist darauf hin, dass „der Beitrag der DGPC zur Aufwertung der Festung von Sagres als kulturelles Erbe praktisch bei null liegt“. Die DGPC hätte sich nicht für die Auszeichnung der Festung mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel eingesetzt oder sich an der Investition von mehr als € 3 Mio. für das neue Interpretationszentrum der Entdeckungsreisen innerhalb der Festung beteiligt. Zudem unterstreicht Apolinário, dass der Aufbau- und Resilienzplan für die Sanierung und Erhaltung von Museen, Denkmälern und öffentlichen Palästen ein Budget von € 150 Mio. vorsieht, von denen € 60 Mio. für Museen und Denkmäler in Lissabon und nur € 621.000 für Sagres bereitgestellt werden. Daher verteidigt Apolinário, dass die Einnahmen der Festung in der Algarve bleiben sollen. „Die Einnahmen aus den Eintrittsgeldern der Festung von Sagres sollten für die Betriebskosten dieses nationalen Denkmals verwendet werden. Sie sollten in technisches Personal und Humanressourcen investiert werden, in ein Kulturprogramm, das Sagres als europäisches Kulturerbe aufwertet, und wenn möglich auch in die Förderung anderer nationaler Denkmäler in der Region“, so Apolinário.