Eigentlich fliegen sie im Herbst viel weiter in den Süden, nämlich nach Afrika. Die Vögel überwintern dort, wo sie genügend Futter finden. Doch etwa Störche aus Deutschland machen es sich jetzt häufig einfacher und kürzen diese Reise ab. Sie machen es sich zum Beispiel auf den großen Müllhalden in Portugal bequem. Hier ist es meist warm genug, um zu überleben. Zudem finden die Störche reichlich Futter. Ganz ungefährlich ist das für sie nicht, denn im Müll befinden sich häufig Glassplitter, an denen sich die Tiere verletzen können. Oder sie fressen unabsichtlich Kunststoffteile. Momentan befinden sich laut Schätzungen 14.000 Störche in Portugal und Spanien – die Zahl verzehnfachte sich in den vergangenen Jahren.
Die durch die kürzere Reise eingesparte Energie verwenden die Zugvögel, um ihre Nachkommen besser durchzubringen. Zudem bekommen sie auch früher ihren Nachwuchs.
Eine Studie zeigt jetzt, dass die Störche vom Müll sogar abhängig werden. Das könnte bald zum Problem werden, denn eine EU-Richtlinie besagt, dass in naher Zukunft die offene Müllablagerung verboten wird. Dann müssten sich die Störche wieder umgewöhnen – viele könnten sterben, befürchten Wissenschaftler.