Die Regierung hat das Gesetz geändert, das die Alterseinstufung für den Zugang zu Stierkampfveranstaltungen festlegt. Das Mindestalter wurde von 12 auf 16 Jahre angehoben.
„Diese Maßnahme folgt dem Bericht des Ausschusses für Kinderrechte der UNO vom 27. September 2019, der sich für eine Anhebung des Mindestalters für Stierkampfbesuche in Portugal ausspricht“, erklärt die Regierung in einer offiziellen Mitteilung zu den im Ministerrat getroffenen Entschlüssen.
Die Partei PAN (Menschen, Tiere, Natur) beansprucht diese Gesetzesänderung für sich. Die Maßnahme ginge aus den Verhandlungen der parlamentarischen Gruppe PAN mit der Regierung im Rahmen des Staatshaushaltes für 2021 hervor, so Inês de Sousa Real, Pressesprecherin von PAN.
In den letzten Jahren reichte PAN mehrere Vorschläge ein, die unter anderem vorsahen, dem öffentlichrechtlichen Sender RTP die Übertragung von Stierkämpfen zu untersagen, die staatliche Finanzierung einzustellen und den Zugang von unter 18-Jährigen zu verbieten. Im Mai 2018 reichte PAN auch erstmals einen Gesetzesvorschlag zur Abschaffung der Stierkämpfe ein, der jedoch mit den Stimmen der rechtskonservativen CDS-PP, der konservativliberalen PSD, der sozialistischen PS und der kommunistischen PCP abgelehnt wurde. An der Seite von PAN standen die Parlamentarier der Linkspartei BE und der Grünen PEV sowie acht sozialistische Abgeordnete und der algarvio Cristóvão Norte (PSD).
Im Juni 2020 reichte auch eine Bürgerinitiative einen Gesetzesvorschlag im Parlament ein, der das Ende der öffentlichen Subventionen für Stierkämpfe forderte. Zum gleichen Zeitpunkt reichten auch PEV, Bloco de Esquerda und PAN ähnliche Gesetzesvorschläge ein. Alle wurden abgelehnt. Das EU-Parlament beschloss bereits 2015 das Ende der Stierkampfsubventionen.