Im September kündigte der Vorsitzende des Verbandes der Bewässerungslandwirte der Ostalgarve Macário Correia an, dass die Regierung dem Verband eine halbe Millionen Euro für den Bau eines Staudamms am Foupana-Fluss zugesagt hatte. Der Verband und das Wasserversorgungsunternehmen Águas do Algarve hätten zudem mit der Ausarbeitung des Lastenhefts begonnen und die öffentliche Ausschreibung für das Projekt sowie die Umweltverträglichkeitsstudie sollten noch im September starten. Allerdings wurden diese Aussagen weder seitens der Regierung noch des Wasserversorgungsunternehmens bestätigt. Im Staatsetat für 2024 steht nun, dass „die Studie über einen Staudamm am Foupana vertieft werden soll“. Der Umweltschutzverband Almargen schlägt Alarm.
Als 2009 der Odelouca-Stausee – dessen Bau Gegenstand eines Rechtsstreits mit der EU-Kommission war und die EU von einer umfangreichen Liste von Umweltkompensationen abhängig machte – offiziell eingeweiht wurde, forderten die regionalen Behörden und Landwirte bereits den Bau eines Staudamms am Foupana. Diese Forderung war im Laufe der Jahre immer wieder auf dem Tisch, während Umweltschutzorganisationen wie Almargem sich stets dagegenstellen und betonen, dass ein solches Projekt nicht zu den prognostizierten Klimaszenarien passt. Odelouca wurde damals als „die große Rettung“ für die Wasserversorgung der Algarve gesehen. Trotz regenreicher Tage im Oktober betrug das Nutzvolumen des Stausees Mitte November 6,9 %. „Ein weiterer Stausee ist dringend notwendig, um den stetig wachsenden Konsum abzudecken“, so Macário Correia, der in den 1980ern Staatssekretär für Umwelt war und sich seit einigen Jahren der Landwirtschaft widmet.
Almargem könnte seine Stellungnahme aus 2009 zum Odelouca eins zu eins kopieren. Damals wie heute warnt der Umweltschutzverband, dass nicht mehr Stauseen gebaut werden müssen, sondern verantwortungsvoll mit dem vorhandenen Wasser umgegangen und auf die Nutzung von aufbereitetem Abwasser und Regenwasser gesetzt werden muss sowie die Verluste im Netz behoben werden müssen. Die Umweltschützer erinnern daran, dass der Foupana einer der letzten freien Flüsse der Region ist und in seinem Einzugsgebiet die kritisch vom Aussterben bedrohte endemische Fischart Anaecypris hispanica vorkommt sowie zwei weitere unter Schutz stehende endemische Süßwasserfische (Barbus comizo und Chondrostoma willkomii). Zudem findet man an seinen Ufern neun Lebensräume, die in der Habitat-Richtlinie als schützenswert aufgelistete sind, darunter Mediterrane Trockenrasen der Thero-Brachypodietea sowie Pflanzenarten wie die Marsilea batardae Launert. Almargem befürchtet, dass der Bau des Stausees lediglich zu neuen landwirtschaftlichen Projekten im Gebiet führen wird.
Während einer Konferenz zum Thema „Wasser und Nachhaltigkeit“ in der Uni Algarve, forderten José Apolinário und António Pina, Vorsitzender der regionalen Entwicklungskommission CCDR beziehungsweise des regionalen Städtetages AMAL, auch den Bau einer zweiten Entsalzungsanlage in der Region und Wasserzuleitungen aus dem Norden des Landes und aus dem Alqueva.