Die Partei Menschen, Tiere und Natur (PAN) prangerte falsche Statistiken bezüglich der Zuschauerzahl bei Stierkämpfen an und legte dem Parlament einen Gesetzesvorschlag zur korrekten Datenerfassung durch das nationale Statistikamt INE vor.
Laut PAN wurden die Zuschauerstatistiken bis 2010 von INE und gleichzeitig von der Aufsichtsbehörde für kulturelle Aktivitäten IGAC durchgeführt; seit 2011 jedoch nur von Letzterer. Während INE für die Datenerfassung die verkauften und verschenkten Tickets heranzog, basieren die von IGAC auf Schätzungen der sogenannten Delegados Técnicos Tauromáquicos. Das sind der zuständige Leiter und der Tierarzt eines jeweiligen Stierkampfes. Ein Vergleich der Daten von 2000 bis 2010 zeigt, dass die Zahlen sehr unterschiedlich ausfallen. Die Schätzungen von IGAC sind bis zu viermal höher als die Ticketdaten von INE. 2005 registrierte INE 120.864 verkaufte und verschenkte Tickets, während IGAC 503.542 Zuschauer angab – eine Abweichung von 417 %.
Eine Schätzung weiche bereits vom wahren Wert ab; hinzu käme, dass sie von Personen mit einer starken Bindung zu Stierkämpfen geliefert werden und zu Befangenheit neigen, so PAN. Auch hätte die Anzahl der verschenkten Tickets im Laufe der Jahre stark zugenommen. 2008 stellten sie 70 % aller Tickets dar. Die Entwicklung ab 2010 kann nicht verfolgt werden, da IGAC diese Daten nicht erfasst.
PAN sieht in den falschen Daten ein Versuch der Branche, das sinkende Interesse an Stierkämpfen zu vertuschen. Wieso INE die Daten nicht mehr erfasst, ist für PAN unverständlich, da das Statistikamt dies weiterhin für alle anderen als kulturell eingestuften Veranstaltungen macht.