Seit 2010 gibt es in Portugal keine nationale Strategie für Naturschutz und biologische Vielfalt. Doch bis Ende des Jahres soll eine neue ausgearbeitet werden. „Die letzten Jahre waren eine sehr schwierige Zeit für den Naturschutz in unserem Land“, sagt Umweltminister João Matos Fernandes. Er wies darauf hin, dass die Entwicklung einer Kartographie der Naturschutzgebiete für 60 Standorte des Natura-2000-Netzes erst vor kurzem in Auftrag gegeben wurde. Dieses Projekt sei essenziell, um konkrete Ziele festlegen zu können, sowohl kurz- als auch langfristige. Die bisherigen Daten seien über 20 Jahre alt und daher nicht mehr aktuell und für die Planung ungeeignet. Portugal sei mit der Errichtung von Sonderschutzzonen, die bereits im Rahmen von Natura 2000 definiert wurden, ebenfalls stark in Verzug. Matos Fernandes von der Liga für Naturschutz weist darauf hin, dass sich die Politik nicht auf Visionen der Vergangenheit versteifen solle. Höhere Investitionen als geplant seien sinnvoll. Nur durch die Bereitstellung von finanziellen Mitteln für die „grüne Wirtschaft“ seien negative Auswirkungen auf die biologische Vielfalt zu stoppen.
Unter den 30 Zielen für die neue nationale Strategie befindet sich die Konsolidierung eines portugalweiten Systems für geschützte Bereiche. Der Lebensraum für Tiere soll erhalten und die Entwicklung verschiedener Arten gesichert werden. Ebenso sollen Gesetze verstärkt und die Einhaltung dieser besser kontrolliert werden. Auch die Bevölkerung soll stärker für den Umweltschutz und die Erhaltung von natürlichen Lebens-räumen sensibilisiert werden.